Was einmal im Netz landet, lässt sich nie vollständig zurück holen! Experte referiert bei der CSU Stadtbergen über die Gefahren des Internets

Was einmal im Netz landet, lässt sich nie vollständig zurück holen! Experte referiert bei der CSU Stadtbergen über die Gefahren des Internets


Der Medienpädagoge Karl-Hermann Werner, seit 25 Jahren Leiter des Medienzentrums im Landkreis Augburg, referierte auf Einladung der CSU Stadtbergen über die unterschiedlichen Gefahren des Internets. Die Ortsvorsitzende Carolina Trautner freute sich zu diesem hochbrisanten Thema den ausgewiesenen Experten begrüßen zu dürfen, da gerade Eltern vermehrt darüber klagen, sie wüssten über die Aktivitäten ihrer Kinder im Internet zu wenig Bescheid.Eine große Rolle nehmen inzwischen Spiele im Netz ein, allein das Kriegsspiel World of Warcraft hatte Ende 2008 11,5 Millionen Abonnenten. „Es entwickelt sich bei den Spielern ein Bedürfnis nach Kick und Abenteuer“, so Werner, auch das Suchtverhalten sei nicht zu unterschätzen. Besonders bedenklich sind Folgen wie Abstumpfung gegenüber dem Leid von Opfern und eine sich entwickelnde feindselige Weltansicht.Das Handy ein Alleskönner?Das Handy wird inzwischen bei den Jugendlichen bei weitem nicht mehr nur zum Telefonieren genutzt, viele surfen damit im Internet und tauschen Fotos und Videos aus. „Mobbing mit peinlichen Bildaufnahmen ist unter Jugendlichen keine Seltenheit mehr“, führt der Experte aus. Werner zeigte in diesem Zusammenhang auch Beispiele von inszenierten Gewaltfilmen, die sich Kinder und Jugendliche via Bluetooth auf das Handy schicken. Aus Neugierde werden schreckliche Gewaltszenen angesehen, die sich beim Betrachter „einbrennen“ und den Minderjährigen nicht mehr aus dem Kopf gehen und psychisch belasten.Flirtplattformen für Mädchen gefährlichFür Mädchen stellen besonders die Flirtplattformen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Aus Leichtsinn und Gedankenlosigkeit werden anzügliche Bilder ins Netz gestellt, die dann auf den falschen Seiten landen. Werner: „Es lässt sich nichts völlig zurückholen, überlegen Sie deshalb ganz genau, was Sie im Netz veröffentlichen! Beachten Sie außerdem das Recht des Einzelnen auf das eigene Bild, sonst machen Sie sich strafbar!“ Viele Firmen kontrollieren inzwischen vor der Einstellung von Personal, ob sich kompromittierende Bilder ihrer Bewerber im Netz befinden. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich auch soziale Netzwerke wie SchülerVZ oder facebook. Hier findet ein großzügiger Austausch von Details aus dem Privatleben statt, intime Wünsche und persönliche Sorgen werden virtuell eher geäußert als im realen Leben. Die hinterlassenen Spuren sind nachhaltig, die AGBs bleiben oft unbeachtet, so können die Daten problemlos weitergegeben und von Firmen genutzt werden. Werner gab den anwesenden Zuhörern einige grundlegende Ratschläge mit auf den Weg:Eltern sollten an ihrer eigenen Medienkompetenz arbeiten, beim Kind möglichst viel hinsehen und sinnvolle Grenzen aufzeigen. Ferner sollten Jugendliche davor gewarnt werden ihren richtigen Namen nebst Adresse anzugeben oder heimliche Treffen mit Internetbekanntschaften zu vereinbaren. „Kinder brauchen kein Handy, das alles kann, es genügt, wenn man telefonieren und Sprachmitteilungen (SMS) verschicken kann“, so Werner. „Verwenden Sie zu Hause Kindersicherungen an Ihrem PC und gute Virenschutzprogramme!“, mahnt der Medienpädagoge, „und fördern Sie bei Ihren Kindern sinnvolle Alternativen im sportlichen und musischen Bereich!“