Wähler und Wahlen in Diagrammen und Zahlen
Wie schon bei der vorigen Info- und Diskussionsveranstaltung – zum Thema Völkerwanderung (wir berichteten) – konnte auch diesmal der Ortsvorsitzende Oliver Heim eine große Zuhörerschaft begrüßen (über 60 Personen, trotz gleichzeitigen FCA-Spiels).
Auch im Namen der Miteinladenden Hubert Goßner (Bergheim), Stadtrat Thorsten Große (Stadtmitte), Juri Heiser (Univiertel) und Bezirksrat Erwin Gerblinger (Firnhaberau) hieß er den Referenten Dr. Gerhard Hirscher von der Hanns-Seidel-Stiftung willkommen und für die Übernahme der Moderation dankte er Gerhard Schmid (Orts- und Bezirksvorstandsmitglied). Der rekapitulierte in seinem Vorwort die Wahlergebnisse der jüngsten Landtagswahlen: „Selbst in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt kommen die ehemals großen Parteien CDU und SPD zusammen nur noch auf 40 Prozent. Und in Österreich bei der Bundespräsidentenwahl nur mehr 11 % für die Kandidaten von ÖVP und SPÖ …“ Mit der provokanten (rhetorischen?) Frage, ob Seehofer vielleicht Recht habe mit seiner Warnung vor der Gefahr eines Sturzflugs oder gar Absturzes leitete Schmid über zum Vortrag von Dr. Hirscher.
Sehr detailliert, in Form zahlreicher Balken-, Torten- und Liniendiagrammen aus verschiedenen Quellen, machte Dr. Hilscher gleich zu Anfang anschaulich klar, was sich seit der letzten Bundestagswahl abzeichnet: „Die grundlegende Tendenz bei allen Wahlen in Deutschland: Die Ausschläge werden größer, die Wahlergebnisse zunehmend unkalkulierbar.“ In diesem Kontext thematisierte er auch den immer wieder diskutierten Wegfall der Sperrklausel („Ohne eine solche hätten wir jetzt im Bundestag 16 Parteien!“) und er sprach sich dagegen aus, die CSU auf ganz Deutschland auszudehnen: „Eine kürzliche Umfrage ergab, dass sich 29 % im Westen und 8 % im Osten vorstellen könnten, CSU zu wählen. Im Gegenzug würden aber 11% in Bayern die CDU wählen.“
Anhand der Ergebnisse der verschiedenen Umfrage- und Meinungsforschungsunternehmen, auch dargestellt in grafischer Form, verdeutlichte der Referent Trends und Fakten, die in dieser Zusammenfassung wohl die meisten Zuhörer überrascht haben dürften: „Große etablierte Parteien tendieren zur Mitte, der gesellschaftliche Trend scheint nach links zu gehen, die Bevölkerung schätzt sich links ein; da sagen sich die Parteien, da müssen wir auch hin!“ Als Problem von CSU/CDU stellt sich die Alterung ihrer Wählerschaft dar: Von Bundestagswahl zu Bundestagswahl sterben etwa 1 Mio. ihrer Wähler. Interessantes offenbarte Dr. Hirscher auch über die Zusammensetzung der AfD-Wählerschaft: „Die über 60-jährigen sind hier unterrepräsentiert, es sind eher die mittleren Jahrgänge, mit mittlerem Abschluss, relativ viele Selbständige und überdurchschnittlich Arbeiter, Angestellte und Arbeitslose, nur wenige Rentner. Ein Befund, der einer Volkspartei zu denken geben sollte!“
Künftige Wahlen: In seinem Ausblick sieht Dr. Hirscher eine weiter hohe Volatilität, einen wachsenden Bereich der Nichtwähler, merkwürdige Zusammensetzung von Stadtparlamenten wegen fehlender Sperrklausel, völlig neue Koalitionsformen … „Es kann bei jeder Wahl was anderes passieren!“ stellte er fest. Text/Bild: Gunnar Olms
Prognosen für künftige Wahlen In seinem Ausblick sieht Dr. Hirscher eine weiter hohe Volatilität, einen wachsenden Bereich der Nichtwähler, merkwürdige Zusammensetzung von Stadtparlamenten wegen fehlender Sperrklausel, völlig neue Koalitionsformen … „Es kann bei jeder Wahl was anderes passieren!“ stellte er fest. Text/Bild: Gunnar Olms
Prognosen für künftige Wahlen In seinem Ausblick sieht Dr. Hirscher eine weiter hohe Volatilität, einen wachsenden Bereich der Nichtwähler, merkwürdige Zusammensetzung von Stadtparlamenten wegen fehlender Sperrklausel, völlig neue Koalitionsformen … „Es kann bei jeder Wahl was anderes passieren!“ stellte er fest.
Text/Bild: Gunnar Olms