Vereine wollen ein 50-Meter-Hallenbad bis 2024: Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl betont: Augsburg ist Sportstadt

Bernd Zitzelsberger trägt die Position der Arbeitsgemeinschaft 50-Meter-Hallenbad für Augsburg vor. Neben ihm der Olympiateilnehmer 1972 Dr. Andreas Hellmann, der Präsident des Bayerischen Schwimmverbandes Harald Walter und die 1. Vorsitzende des SB Delphin Augsburg Angelika Lang.

Die Arbeitsgemeinschaft 50-Meter-Hallenbad präsentierte ihre Vorstellungen von einem 50-Meter-Hallenbad für Augsburg im Sport- und Gesundheitszentrum des Post SV Augsburg. Bernd Zitzelsberger, Sprecher der 23 in der Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Vereine, begründete es ausführlich. Mehrere Grußworte erreichten die Arbeitsgemeinschaft, die allesamt für ein 50-Meter-Hallenbad sprechen:

Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl betonte in seinem Grußwort, dass Augsburg eine Sportstadt sei. Immerhin gehöre jeder vierte Augsburger einem Sportverein an. Es sei die Aufgabe der Stadt, für Möglichkeiten zu sorgen, dass der Schwimm- und Schulsport in ausreichendem Maße durchgeführt werden könne. Augsburg benötige ein 50-Meter-Hallenbad, um auch sportlich wettbewerbsfähig zu bleiben.

Alfons Hörmann, Präsident Deutscher Olympischer Sportbund, ist der Auffassung, dass Neubauten von Bädern im gesamten Bundesgebiet dringend geboten seien. Das Erreichen dieser Ziele sei ohne die aktive Unterstützung durch engagierte Kommunalpolitiker und Vereine sowie aktive und sportbegeisterte Bürgerinnen und Bürger vor Ort nicht umsetzbar.
Für Kinder sei das Schwimmenlernen eine grundlegende Voraussetzung, damit sie sich sicher im und am Wasser bewegen können. Es sei mehr als eine reine Vorsichtsmaßnahme zur Unfallverhütung. Es gäbe Sicherheit und wirke sich positiv auf die kindliche Entwicklung aus. Schwimmen unterstütze die Unabhängigkeit, stärke Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein, so der BLSV-Präsident Jörg Ammon in seinem Statement.

Harald Walter, der Präsident des Bayerischen Schwimmverbandes, nahm an der Pressekonferenz teil und äußerte, dass es ihm bezüglich des 50-Meter-Hallenbades in erster Linie um den Schulsport gehe, der derzeit nur noch zu einem geringen Prozentsatz durchgeführt werden könne. Schulsport werde von der Bayerischen Staatsregierung gefördert und auch entsprechend bezuschusst. Diese Zuschüsse können dann von den Kommunen an Vereine und gemeinnützige Träger weitergeleitet werden.

Gertrud Nigg-Klee, Vorsitzende Bezirksverband Schwaben des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, war auch zugegen. Die alltägliche und lebensrettende Kompetenz des Schwimmens sei wichtig, diese sei Bestandteil einer ganzheitlichen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass die Zahl der Nichtschwimmer weiter steige, nur weil der Schwimmunterricht nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet werden könne.

Dr. Andreas Hellmann Olympiateilnehmer Schwimmen München 1972 und ehemaliges Mitglied der Nationalmannschaft betonte, dass er gerne die Schirmherrschaft für die Arbeitsgemeinschaft 50-Meter-Hallenbad für Augsburg übernommen habe. Seit Anfang der achtziger Jahre arbeite und wohne er wieder in Augsburg und habe sich gewünscht, dass auch hier eine Schwimm- und Trainingsmöglichkeit auf internationalem Niveau mit einer 50-Meter-Schwimmhalle zur Verfügung stehe.
Dass wir mit unserer Ansicht nicht allein sind, zeigt sich an 23 Vereinen aus den Städten Augsburg, Bobingen, Friedberg, Königsbrunn, Landsberg und Stadtbergen mit insgesamt 35 000 Mitgliedern, die sich zu einer Arbeitsgemeinschaft formiert haben und Druck aufbauen, um gemeinsam ihre Ziele zu erreichen. Uns geht es um einen schnellstmöglichen Bau eines wettkampftauglichen 50-Meter-Hallenbades in Augsburg, das auch aus Kapazitätsgründen und wegen der Förderfähigkeit zehn 50- Meter-Bahnen aufweisen muss, zusätzlich über Lehrschwimmbecken, Becken für Reha und Tauchsport, Sprungbecken mit einem 10-Meter-Turm sowie eine Tribüne verfügen muss. Es muss in zentraler, gut erreichbarer Lage für die Öffentlichkeit, die Schulen und die Vereine liegen und innerhalb der nächsten fünf Jahre fertiggestellt werden. Eine Lösung fernab der Schulen auf der grünen Wiese wäre unsinnig, da diese nur gering bis gar nicht gefördert würde.

2024 soll nach dem Willen der Arbeitsgemeinschaft das 50-Meter-Hallenbad in Augsburg eröffnet werden.

Bernd Zitzelsberger ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft 50-Meter-Hallenbad für Augsburg und Abteilungsleiter der Schwimmabteilung des Post SV Augsburg e. V. Er ist Wettkampfschwimmer, ausgebildet als Ausbilder für Rettungsschwimmer und selbst Sporttaucher. Früher war er auch aktiver Wasserballspieler. Es liegt ihm am Herzen, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene Schwimmen lernen. Im letzten Jahr konnte er bei zahlreichen Kindern die Anmeldung zum Anfängerschwimmkurs und für das weiterführende Kinderschwimmen wegen Überfüllung der Lehrbecken im Gögginger Hallenbad und im Plärrerbad und der Bahnen im Hauptbecken des Plärrerbades nicht annehmen. Hier gehe es auch um seine Verantwortung und die Verantwortung des jeweiligen Übungsleiters und der eingeteilten Rettungsschwimmer. Außerdem sei mit fast 20 Kindern auf einer 25-Meter-Bahn kein sinnvoller Schwimmunterricht möglich. Wichtig seien auch Wettkämpfe. Denn gerade das Messen der eigenen Kräfte im Sport sei das „Salz in der Suppe“ für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

pm Arbeitsgemeinschaft 50-Meter-Hallenbad
Fotos: Ingo Hinrichs