Unser Titelbild: Wieviel See braucht der Süden? CSU Bergheim informierte über denkbare Erweiterung des Bergheimer Baggersees

Unser Titelbild: Wieviel See braucht der Süden? CSU Bergheim informierte über denkbare Erweiterung des Bergheimer Baggersees

Baggersee in Bergheim und Baugrund für Begüterte

Vorwiegend lokale Themen bei CSU-Ortsversammlung

 Wie viel See braucht der Süden?
Es ist eine sogenannte Verwaltungsvorlage an den Stadtrat, mehrere Seiten stark, nebst einer Planzeichnung des jetzigen Bergheimer Bagger- und künftigen (?) großen Badesees. An unserem Fragezeichen merken Sie schon, liebe Leser, dass noch nichts sicher ist. Und das machte auch Stadtrat Michael Gierl deutlich, der diesen Entwurf bei der Jahresversammlung des CSU-Ortsverbandes präsentierte. Es handle sich lediglich um eine Voruntersuchung vom Amt für Grünordnung und Naturschutz, es sei noch gar nichts entschieden, betonten unisono die Stadträte Tobias Schley und Michael Gierl sowie der Ortsvorsitzende Hubert Goßner und sie bemühten sich, im kleinen Saal der Waldgaststätte die aufschäumenden Wogen zu glätten, die der mögliche See im Publikum aufschäumen ließ. Eine Bestandsaufnahme der Verwaltung habe ergeben, dass zwar im Norden, Süden und Osten Augsburgs größere Bademöglichkeiten zur Verfügung stünden, nicht jedoch im Süden und Westen – diesem Mangel solle durch einen großflächigen Ausbau des Bergheimer Baggersees abgeholfen werde, erklärte Gierl. Dabei werde die Wasserfläche auf das Vierfache vergrößert, auf der Westseite der Diebelbachstraße ein Parkplatz für 250 PkWs geschaffen, die Anlage mit Toiletten, Wasserwachtgebäude und Kiosk ausgestattet. Die Voruntersuchung rechne mit bis zu 1.700 Besuchern am Tag. Dieses Projekt schon im Vorfeld konkreter Planungen vorzustellen, diene dazu, die Diskussion im Ortsverband und eine frühestmögliche Bürgerbeteiligung anzustoßen.
Erste Meinungsäußerungen kamen bereits von Mitgliedern und Gästen bei der CSU-Versammlung, Befürworter wiesen auf „junge Familien und Kinder“ und „Verbesserung der Wohnqualität“ hin, Gegner auf die hohen Kosten sowie die Belastung durch „Fahrzeugverkehr, Wildparker und weitere ausländische Großfamilien und Gruppen.“
Und wenn auch der Baggersee in der Diskussion gewisse Wellen schlug – einen Tsunami zumindest verhinderte an diesem Abend wohl der Umstand, dass eine Beschlussfassung ja noch gar nicht ansteht und bis dahin vielleicht noch viel Wasser den Diebelbach hinunter fließt. Zum Thema „Mögliche Erweiterung des Bergheimer Baggersees“ und zu einigen von uns gestellten Fragen (keine 400 😉 hinsichtlich Planung, Bauzeit, und Kosten, teilte uns ­Rainer Schaal, Referent für Umwelt und Energie, Forsten und Komunales schriftlich mit: „Für den Bergheimer Baggersee hat die Stadt noch keine konkreten Entwicklungsziele, es liegt lediglich eine von der Stadt beauftragte, aktuelle Analyse eines Landschaftsplanungsbüros zu Defiziten und möglichen Entwicklungen vor. Ob, wann und welche Konsequenzen aus dieser Analyse gezogen werden oder werden müssen, ist sicherlich zu prüfen und dann ggfs. auch Gegenstand von Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung.“
„Millionärs-Grundstücke“ in Wellenburg
Zu einem zweiten Thema des Abends, der Hangbebauung an der Radegundisstraße mit Ausweisung hochwertiger Villengrundstücke erklärte Tobias Schley einleitend, dass sich die CSU einstimmig gegen die Bebauung der Gebiets bis hin zum Waldrand ausgesprochen hat. „Wir sehen hier einfach unsere Verantwortung gegenüber der Natur. Eine maßvolle Bebauung des Straßenrandgebietes könnten wir uns dagegen durchaus vorstellen, zumal bereits kanalisiert ist. Das Liegenschaftsreferat wollte für dieses Gebiet Architekten beauftragen, einen Planentwurf für ein Baugebiet vorzulegen.“ Zu diesem Thema hatte der Ortsverband auch ­Toni Resch, den Vorsitzenden der Siedlergemeinschaft Schafweidsiedlung eingeladen, der dazu einfach ein paar Gedanken äußern wollte und zunächst daran erinnerte, dass es in diesem Jahr genau 40 Jahre her sei, dass die südlichen Stadtteile nach Augsburg eingemeindet wurden. „Wenn man über den Augsburger Westen redet, muss man auch über Stadtbergen reden. Und nach 40 Jahren könnte man schon mal wieder über eine Neuordnung der Gebiete nachdenken“, stellte er in den Raum. „Bevor man in Wellenburg mit einem Neubaugebiet beginne, sollte man sich gut überlegen, wo und wie und mit welchem Aufwand.“ Auch Stadtrat Gierl sieht die Hoffnung, hier einkommensstarke Bewohner anzulocken auf eher schwachen Füßen: „Ein Millionär wird nicht nach Bergheim ziehen, in einen Bereich, wo er dann gerade mal mit ISDN-Geschwindigkeit im Internet
surfen kann …!“  Gunnar Olms