Symphonieorchester und Männerchor mit Brahms und Piechler

Symphonieorchester und Männerchor mit Brahms und Piechler


Die Orgel stand am Totensonntag im Mittelpunkt des Konzertes des Stadtberger Symphonieorchesters und des Männerchores in der Kirche Maria Hilf in Stadtbergen.Den Anstoß für das Konzert gab der Wunsch des Aystetter Organisten Wolfgang Thoma, ein in seinem Besitz befindendes unveröffentlichtes Manuskript einer Orgelfantasie von Arthur Piechler in Augsburg erstmalig aufführen zu wollen. „Für den Stadtberger Männerchor eine einmalige, tolle Herausforderung“, so Chorleiterin Sylvia Luther. Da gleichzeitig auch die Zusammenarbeit mit dem Stadtberger Symphonieorchester in Brahms’ Altraphsodie angedacht war, lag es nahe, diese beiden Stücke gemeinsam aufzuführen.Den Auftakt machten Orgel und Orchester unter der Leitung von Heinz Dannenbauer mit dem Konzert in d-moll von Hans Franke. In Frage und Antwortspiel begegneten sich hier Solist und Orchester recht schwungvoll in vielen romantischen Versatzstücken. Dem Orchester im Verlauf der drei Sätze eine ausgewogene Balance und fröhliche Stimmung. In Piechlers Orgelfantasie „O Ewigkeit, du Donnerwort“, komponiert für Männerchor, 3 Posaunen, Tuba und Pauke, konnte Wolfgang Thoma sein ganzes virtuoses Können an der Orgel entfalten. Souverän und kraftvoll agierte er als Solist und interpretierte Piechlers modernen, richtungsweisenden Kompositionsstil im Bereich der Orgel bewusst als Gegensatz zur kontrapunktisch unterlegten choralartigen Begleitung des Männerchores, dirigiert von Sylvia Luther. Dieser bewältigte seinen Part mit Wucht und Dramatik, unterstützt und geführt von dem hervorragenden Bläserquartett um den Posaunisten Thomas Ehrmann. Mit der Mezzosopranistin Henrike Paede stand den beiden Stadtberger Laienensembles eine weitere profilierte Musikerin zur Seite. Zu Brahms Rhapsodie vereinigten sich Solistin, Orchester und Chor nun wieder unter Führung von Heinz Dannenbauer im Altarraum. Die dreisätzige Komposition, basierend auf einem Goetheschen Fragment, entwickelt ihre Dramatik aus der Steigerung vom Seelenschmerz hin zum erlösenden melodiösen Liebesgebet. Mit ihrer wohltönenden, weichen Altstimme gab Henrike Paede dem Stück die notwendige Ausdrucksstärke. Dem Orchester wie auch dem Chor gelang eine überzeugende Begleitung der Solistin. Dankbarer Applaus eines gutgefüllten Auditoriums.