Stadtberger Kinder gehen auf Räuberjagd

Der Hotzenplotz treibt im Bürgersaal seine Späße

Jeder kennt die Geschichte von Otfried Preußler noch gut aus seiner Kindheit: Der hundsgemeine Räuber Hotzenplotz raubt die Kaffeemühle der guten alten Oma. Doch Abhilfe naht: Die beiden etwas debilen Freunde Kasperl und Seppel machen eigenhändig Jagd auf den Dieb, weil sie Wachtmeister Alois Dimpfelmoser nicht über den Weg trauen. Daraus entwickelte nun das Theater Fritz und Freunde ein turbulentes Bühnenspiel, das nicht nur zahlreiche Kinder in den Bürgersaal strömen ließ. Damit sie vor lauter Furcht nicht sofort wieder nach Hause flüchteten, hat sich das Kulturamt eine nette Geste einfallen lassen: Die Kleinen durften sich vor der Aufführung an vielen bunten Gummibärchen erfreuen. Doch dann sorgte Wachtmeister Dimpfelmoser höchstpersönlich für Ruhe und der spaßige Schelmenstreich auf der Bühne konnte seinen Anfang nehmen. Bereits die Kostüme der Schauspieler ließen den nostalgischen Charme der damaligen Fernsehserien wieder auferstehen: Der Räuber hat übertrieben zerrissene Klamotten an, Kasperl und Seppel sahen ganz klar aus wie Kasperl und Seppel. Die Kinder bekamen sich schließlich vor lauter Lachen gar nicht mehr ein, als die Darsteller mit tollpatschigen Slapstick-Einlagen und wüsten Versprechern schließlich für ein vergnügliches Tohuwabohu auf der Bühne sorgten. Bei den wilden Verfolgungsjagden waren sie mit Herz und Seele bei der Sache, auch wenn der eine oder andere Lausbub schon mal die falsche Seite anfeuerte oder lautstark das Versteck der beiden Räuberjäger verriet. Doch auch die Kasperl und Seppel waren gewiefte Burschen: Damit sie der böse Waldschrat nicht erkennen wird, beschlossen sie in einem pfiffigen Geistesblitz einfach ihre Mützen zu tauschen! Doch dann entdeckt sie der Räuber doch noch hinter einem kleinen Tannenzweig versteckt und schleppt die beiden zu niemand Geringeren als Zauberer Petrosilius Zwackelmann… Eine herrlich sympathische Inszenierung, ein begeistertes Publikum und ein schöner Beweis dafür, dass auch die einfachen Geschichten aus früheren Zeit noch immer die Herzen von Groß und Klein erobern können.

Text/Bilder: Thomas Hack