Stadtbergen will Fairtrade-Stadt werden

Stadtbergen will Fairtrade-Stadt werden

Schon jetzt werden im Rathaus bei Stadtratssitzungen im Sitzungssaal oder im Bürgermeisterbüro fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt und regionale Säfte aus den Stauden angeboten. „Der erste Schritt in Richtung Fairen Handel“, so 1. Bürgermeister Paulus Metz. Dem Antrag der CSU- Stadt- und Kreisrätin Carolina Trautner auf Prüfung einer Teilnahme Stadtbergens als „Fairtrade Town“ stimmte der Stadtrat einstimmig zu; inzwischen wurde eine lokale Steuerungsgruppe für das Verfahren zum Beitritt der Kampagne gegründet. Zu den Mitgliedern zählen Christine Weiner, die Geschäftsführerin des Eine-Welt-Ladens, Uschi ­König vom Togo-Verein und Stadträtin Ingrid Strohmayr als Pressevertreterin. Zu den Vertretern der Stadt zählen 3. Bürgermeister Paul Reisbacher, Stadträtin Carolina ­Trautner (CSU), Barbara ­Gartzke-Mögele (SPD). Die weiteren Vertreter der Schulen und Kirchen werden nachbenannt.
Das Prädikat „Fairtrade-Town“ soll ein Ansporn für die ganze Stadt sein, Bürger, Schulen, Pfarreien, Geschäfte und Gastronomie sind eingeladen, sich aktiv zu beteiligen; es wird weltweit durch den Verein Transfair an Städte verliehen, die sich in einem besonderen Maß für den fairen Handel einsetzen. Mit der Beteiligung an dieser Aktion setzt die Kommune ein Zeichen für mehr Gerechtigkeit im Welthandel und unterstützt damit eine faire Entlohnung und die Sicherung der Existenzgrundlage von Kleinbauern und Familien in Afrika, Asien und Lateinamerika. Im Zusammenwirken der Bürger als Konsumenten fair gehandelter Produkte, der Stadt als öffentlichem Einkäufer, dem Einzelhandel, der Vereine und Kirchen und der lokalen Medien kann vor Ort die Aufmerksamkeit auf das Fairtrade-Siegel gelenkt werden und Verantwortung für die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern übernommen werden.
Das Fairtrade-Siegel beinhaltet ökonomische, soziale und ökologische Standards, durch die illegale Kinderarbeit und Diskriminierung bekämpft, Bildung und bessere Arbeitsbedingungen gefördert und langfristige Handelsbeziehungen aufgebaut werden können. Im ökologischen Bereich werde auf umweltschonenden Anbau geachtet, gentechnisch veränderte Organismen seien verboten, so der Verein Transfair.
Vor der Bewerbung um den Titel „Fairtrade-Stadt“ gilt es einige Kriterien zu erfüllen, die zum Beispiel die Verwendung fair gehandelter Produkte im Rathaus und in Gastronomiebetrieben (zwei bei der Einwohnerzahl Stadtbergens), den Verkauf der Waren in lokalen Geschäften (vier) und der Einbindung öffentlicher Einrichtungen wie Schulen und Kirchen voraussetzen.
Stadtbergens Patenstadt Augsburg wurde der Titel bereits im Jahr 2010 verliehen.                                           I.Strohmayr