Entertainer Armin Stöckl brachte mit origineller Musical- und Operettenshow den Bürgersaal zum Toben
Bissige Vampirgestalten, fesche Donaukaiser mit einer guten Portion Wiener Schmäh und unvergessene Legenden des guten alten Rock-‘n‘-Roll – Der österreichische Entertainer Armin Stöckl ist ein wandelndes Chamäleon und hat zusammen mit seiner fröhlichen Truppe nicht weniger als 40 beliebte Bühnenmelodien aus Musicals und Operetten zum Besten gebracht. Mittels blutroter Vorhänge und goldener Kronleuchter gelang es dem Allroundkünstler von Anfang an, den Stadtberger Bürgersaal in ein glitzerndes Opernhaus zu verwandeln und die zahlreichen Besucher mit goldenen Melodien zu verzaubern, die man immer wieder gerne hören möchte. Gemeinsam mit den beiden Sängerinnen Janel Frazee und Susanne Seimel begab sich der singende Showmaster schließlich nach und nach auf eine emotional Klangreise, auf der es immer wieder neue musikalische Sahnehäubchen zu entdecken gab: rassige Zigeunerklänge aus der Gräfin Mariza, lustige Tanzgeschichten aus dem Weißen Rössl, ergreifende Szenarien aus der glanzvollen Donaumonarchie, in welcher einstmals Kaiser Franz Joseph gemeinsam mit seiner Sissi den Ton angegeben hatte. Doch seine Paraderollen fand Stöckl zweifelsohne in den eher düsteren Zeitgenossen seiner mitreißenden Show: Im gespenstischen Tanz der Vampire verstand er es mit Bravour, das Publikum mit seinem bissigem Charme zu überzeugen, während er beim Phantom der Oper die Tore zur unheilvollen Unterwelt aufwuchtete und ein mystisches Reich aus ergreifenden Gesangskünsten, gruseligen Beleuchtungseffekten und atmosphärischen Nebelschwaden offenbarte. Einer der Höhepunkte dieser monumentalen Bühnenshow: Armin Stöckl als Rock-‘n-‘Roll-König Elvis Presley, der hüftschwingend und schmalztropfend einen kreischenden Beifallssturm nach dem anderen erzeugte. Doch auch Stöckls Begleiterinnen wussten mit ihren goldenen Stimmen das Publikum in einen mitreißenden Bann zu ziehen: Janel Frazee erntete für ihre Interpretation von „Memory“ aus dem Musical Cats tosenden Applaus, indes Susanne Seimel unter anderem mit einer voluminösen Arie aus Evita für ein prickelndes Gänsehautgefühl unter den Besuchern sorgte. Franz Lehars „Lippen schweigen“ oder das melancholische Wolgalied stellten schließlich abwechslungsreiche Kontrastpunkte gegenüber den epischen Musicalproduktionen dar. Insgesamt war hier eine wunderschöne Abwechslung aus Humor und Emotionen mitzuerleben, bei welcher sich ein unendlich begabter Entertainer tief in die Herzen des Publikums gesungen hatte.
Text/Fotos: Thomas Hack