Der VdK-Ortsverband Stadtbergen auf Plättenfahrt

Als der Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes Stadtbergen, Uwe Holtz auf die Idee kam, für die anstehende Sommerfahrt eine Fahrt auf einer Plätte zu organisieren, waren die Mitglieder sehr erstaunt. Jeder fragte sofort, was eine Plätte sei: Nie gesehen, nie davon gehört. Aber diese Quizfrage wurde schnell aufgelöst und die Neugierde auf dieses Erlebnis führte kurzerhand zu vielen Anmeldungen. Der Bus war recht schnell ausgebucht.
Eine Plätte ist ein ehemaliger Lastkahn, der Salze, Getreide oder Nutzholz aus den Alpen auf Flüssen befördert.
Unsere Plätte war ein ehemaliger Salzkahn mit flachem Boden, mit dem ursprünglich die Salze aus dem Salzburger- und Berchtesgadener Land nach Niederbayern gebracht wurden. Er wurde praktisch als Einweg-Lastkahn auf der Salzach eingesetzt, der ohne Motor nur durch Strömung des Flusses angetrieben wurde. Nach dem Entladen mussten Pferde das Schiff wieder an seinen Einsatzort zurückziehen. Vor einigen Jahren wurde es touristisch umgebaut und mit Sitzbänken für die Passagierfahrt ausgestattet.
Wir fuhren zunächst in das Städtchen Tittmoning, um uns in einem gemütlichen Gasthaus auf bayerische Art mit einem Weißwurstfrühstück für die anstehende Pättenfahrt zu stärken.
Nach einem kurzen Weg gelangten wir zur Anlegestelle an der Salzach, wo uns der Schiffer mit seinem Kahn erwartete.
Aufgrund der vielen Regentagen der letzten Wochen hatte der aus dem Alpenland kommende Fluss eine ziemliche reißenden Strömung was dazu führte, dass einigen Teilnehmern beim Einsteigen dann doch etwas ängstlich zumute war.
Aber kaum hatte das Boot abgelegt, spielten die von Uwe Holtz engagierten 2 Musiker mit Harmonika und Gitarre lustige Volksmusik an und brachten so die Teilnehmer in Stimmung. Schnell waren die Ängste verflogen und der Kahn trieb mit der Strömung der Salzach der Stadt Burghausen entgegen. Langsam zog die herrliche Landschaft an uns vorbei. Wir fuhren genau auf der deutsch-österreichischen Grenze. Auf dieser 16 Kilometer langen Strecke gab es zwischendurch von einem der Musiker interessante Erklärungen über die Geschichte der Plättenfahrt und einige Hinweise über das bekannte Kloster Raitenhaslach und andere Bauten am Fluss, bis dann die Stadt Burghausen vor uns auftauchte. Der Blick vom Wasser aus auf die hoch über der Stadt liegende Burganlage machte auf uns einen gewaltigen Eindruck.
Nach dieser wunderschönen Fahrt war unser nächstes Ziel die Besichtigung der weltlängsten Burg. In zwei Gruppen wurden wir von Stadtführerinnen durch die Burganlagen geführt und erhielten sehr viele Informationen aus der über 1000-jährigen Geschichte, die bis ins 1.Jahrhundert vor Christus zurück reicht. Wir wanderten über die 1051 Meter lange Burganlage und konnten zwischen den Gebäuden immer wieder einen herrlichen Blick auf die unterhalb liegende Altstadt und die Salzach werfen. Nach Beendigung der Führung nutzten wir die Gelegenheit, in der idyllisch liegenden Altstadt noch ein Cafe zu besuchen oder am Marktplatz spazieren zu gehen. Leider reichte die Zeit nicht mehr aus, noch eine Stadtbesichtigung durchzuführen. Mit vielen Eindrücken und neuem Wissen fuhren wir nach diesem erlebnisreichen Tag wieder nach Hause.

Uwe Holtz