In ihrem Wohl liegt auch euer Wohl.” – dieses Wort, das Monsignore Götz in seinem Grußwort aus der Bibel zitierte, es könnte als Motto des Neujahrsempfangs der CSU Pfersee stehen. Deren Vositzender Bernd Zitzelsberger durfte ausgesprochen viele Gäste im Pfarrsaal von Herz Jesu begrüßen und und dies waren beileibe nicht nur CSU-Mitglieder. Und sie waren gekommen, nicht um einen prominenten Festredner aus Bundes- oder wenigstens Landespolitik live zu erleben, – einen solchen gab es dieses Jahr nicht, sondern es war eben das Wohl der Stadt, die Gelegenheit, mit den Pferseer Stadtratskandidaten ins Gespräch zu kommen, mit Funktionsträgern aus den örtlichen Vereinen, der Kirchen und Schulen, der Polizei, der Feuerwehr …
An den Anfang seiner Begrüßung stellte Zitzelsberger den Dank an alle Helferinnen und Helfer, die an den Vorbereitungen des Neujahrsempfangs mitgewirkt hatten. Besonders freue er sich, die Zweite Bürgermeisterin und OB-Kandidatin Eva Weber zu begrüßen, erklärte er unter Beifall.
Seine kurze Zusammenfassung anstehender Projekte in Pfersee begann Zitzelsberger mit einem, das bereits abgeschlossen ist, mit der Hans-Adelhoch-Schule, für deren Sanierung er dem Bildungsreferenten Hermann Köhler ausdrücklich dankte: “auch dafür, dass damit meine ehemalige Grundschule, die ich vor rund 40 Jahren nach der 4. Klasse verlassen habe, in neuem Glanz erstrahlt.” Den Hochwasserschutz und den naturnahen Ausbau der Wertach (mit Grillplätzen!) gelte es fortzuführen, der Bau einer Kindertagesstätte in Pfersee Nord sei notwendig, die Verbesserung der Busverbindungen (mehr dazu in dieser Ausgabe, ein paar Seiten weiter), Angebote für Menschen mit Bewegungseinschränkungen.
Traditionell sprach beim Neujahrsempfang im Pfarrsaal von Herz-Jesu dessen Hausherr, Stadtpfarrer Monsignore Götz zu den Versammelten über Politik und Gesellschaft – aus geistlicher Sicht. Er dankte allen, die bereit sind, sich zur Wahl zu stellen; es sei ja gar nicht so einfach, für sich zu werben und zu sagen, wir sind besser als die andern. Im Hinblick auf manche Äußerungen, die er im Wahlkampf erfahre, betonte er wie wichtig es sei, eine gute Position der Kommunikation zu haben, denn “Wer sich einsetzt, setzt sich aus”, sagte er.
“Memories” spielte die Band und leitete damit über zur Ansprache von OB Dr. Kurt Gribl, der rückblickend auf die 12 Jahre, die er beim Neujahrsempfang in Pfersee habe reden können, manches ansprach und gleichzeitig in Bezug setzte zu künftigen Entwicklungen und Herausforderungen, sich also keineswegs auf Erinnerungen beschränkte: “Ich bin nicht auf Abschiedstour, ich stehe im Amt bis zum Ende meiner Amtszeit am ersten Mai.”
Nach der Rede des OB und dem “Mama mia” der Band, betrat Eva Weber die Bühne und rückte zum Beispiel gerade, was an Meinungen und Kommentaren zur wirtschaftlichen Situation der Stadt Augsburg so im Umlauf ist: Es werde beim Thema Arbeitsplätze immer von deren Wegfall bei großen Industrieuntenehmen gesprochen. “Wir haben aber eine breit aufgestellte Wirtschaft und die niedrigste Arbeitslosenquote sein Jahrzehnten, es haben in Augs-burg noch nie so viele Menschen gearbeitet wie zur Zeit.” Neben der Ökonomie war auch die Ökologie Thema von Eva Weber:
Es gebe einige in der Fraktion, die sie liebevoll “unsere grüne Eva” nennen (Heiterkeit im Publikum), weil es für sie selbstverständlich sei, Fahrrad zu fahren, Biofleisch zu kaufen, und soe schon seit Jahrzehnten mit dem Leinenbeutel einkaufen gehe. “Trotzdem bin ich mit Leib und Seele CSU-lerin, weil die CSU keine Verbotspartei ist, sondern auch Freiheit zulässt.”, erklärte sie und erzählte, dass einer der 30 Punkte, die sie als Oberbürgermeisterin anpacken wolle, sei, unter anderem auch in Pfersee, an einigen Stellen Gehsteigparken zu erlauben, weil in manchen Vierteln ein unfassbarer Parkdruck bestehe. Das habe ihr “sehr deutliche” Kommentare eingebracht von Vertretern anderer Parteien, die immer nur eine Seite und nicht ein Zusammenleben sähen.
Auch der Spruch der Grünen “Fahrrad first!” habe sie wirklich schockiert, erklärte sie, weil es eben Menschen gebe, die aus unterschiedlichen Gründen auf ein Auto angewiesen seien, sei es das eigene oder von Carsharing. “Und die möchte ich aus unserer Stadt nicht aussperren!” (Applaus)
Gunnar Olms