Seit 27 Jahren in Inningen, seit 17 Jahren in der CSU: Gunnar Olms interviewte Klaus Sontag, den neuen Vorsitzenden des Ortsverbandes Inningen
SÜDANZEIGER: Herr Sontag, Sie sind zwar kein Unbekannter, aber für alle unsere Leser, vor allem außerhalb des Stadtteils Inningen, könnten Sie da ein wenig über sich selbst erzählen?
Klaus Sontag: Natürlich gern, also ich bin geboren 1951 in Hermannstadt / Siebenbürgen, habe in Fürstenfeldbruck mein Abitur absolviert, dem sich ein Studium der Elektrotechnik an der TU München anschloss. Nach einer Tätigkeit bei BBC und Siemens trat ich 1980 bei den Stadtwerken Augsburg ein und übernahm den Bereich Elektrische Anlagen. Mit Gründung der Stadtwerke Augsburg Netze GmbH im Januar 2005 wurde mir die Leitung der Direktion Netzmanagement für die der Regulierung unterliegenden Sparten Strom und Gas übertragen.
Der CSU bin ich 1994 beigetreten und bereits viele Jahre stellvertretender Ortsvorsitzender in Inningen. Darüber hinaus bin ich Mitglied im CSU Kreisvorstand Augsburg West.
Seit 1984 habe ich meinen Wohnsitz in Inningen, bin verheiratet, wir haben zwei erwachsene Töchter und einen Hund namens Balou, ein Labrador-Dalmatiner-Schäferhund-Mix. In meiner Freizeit unternehme ich mit ihm Streifzüge, ansonsten fahre ich viel Fahrrad, wandere, schwimme und reise gern. Meine persönlichen Interessen gelten gelten der Augsburger Geschichte und Entwicklung und dem Fotografieren.
SÜDANZEIGER: Vielen Dank für diese ausführliche Vorstellung, nun ein wenig zu Ihrer kommunalpolitischen Arbeit: Haben Sie da bereits konkrete Vorstellungen hinsichtlich der Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Sehen sie bestimmte Bereiche, in denen sich Ihr Ortsverband derzeit zum Nutzen der Inninger Bürger einbringen kann – auch ohne eigenen Mandatsträger?
Klaus Sontag: Neben einer Vielzahl kleinerer Maßnahmen hat sich der Ortsverband für zwei markante Projekte engagiert. Zum einen für eine Verbesserung der Situation der Inninger Feuerwehr zum anderen für die Verkehrsberuhigung und Sicherung der Bobinger Straße mit dem Ziel einer Ortsumfahrung. Während sich die Feuerwehr auf einem guten Weg befindet wird die Verkehrsberuhigung der Bobinger Straße einen langen Atem benötigen und kann realistisch nur als langfristiges Ziel angegangen werden. Erste Erfolge waren die Errichtung einer Querungshilfe auf Höhe des Pfarrheimes und die Verlängerung des Radweges zwischen Theodor-Sachs- und Hohenstaufen-Straße.
Eine Verbesserung der Sicherheit auf dem Verbindungsweg zwischen Ludwig-Ottler- und Vogtei-Straße ergab mein Änderungsvorschlag zur Beleuchtung in diesem Bereich, der auch so vom Tiefbauamt umgesetzt wurde.
Als weitere Maßnahme des Ortsverbandes verfolgen wir die Verbesserung der Situation im Bereich des Inningen Bahnhofes. Nach der konstituierenden Sitzung des neuen Vorstandes im März werden wir eine Bestandsaufnahme des bisher Erreichten durchführen und prüfen, was weiter ansteht. An dieser Stelle möchten ich alle interessierten Inningerinnen und Inninger einbinden, auch wenn sie nicht dem CSU-Ortsverband angehören.
Da die CSU Inningen über keinen Mandatsträger im Ortsverband mehr verfügt, werden wir eine enge Zusammenarbeit mit den benachbarten Ortsverbänden pflegen. Durch Bürgergesprächen mit diesen Mandatsträgern werden wir die Inninger Belange auch zukünftig im Stadtrat und den einschlägigen Gremien artikulieren und für eine Unterstützung auf breiter Ebene werben.
SÜDANZEIGER: Der Mitgliederstand des Ortsverbandes Inningen ist ja ein kritischer Punkt – hegen Sie da einen gewissen Optimismus? Wo könnten Ihrer Meinung nach Ansatzpunkte liegen zur Verbesserung der Situation?
Klaus Sontag: Den Ortsverband Inningen plagen ähnliche Probleme wie sie auch viele andere Ortsverbände und Vereine beklagen, nämlich eine Überalterung der Mitglieder und eine mangelnde Bereitschaft zum Engagement in Parteien und Vereinen insbesondere der jüngeren Mitbürger. Aus diesem Grund ist es eines unserer Ziele, im Ortsverband eine Junge Union aufzubauen.
SÜDANZEIGER: Die frühere Vorsitzende gehört derzeit einer anderen Gruppierung, einer anderen Stadtratsfraktion an, hat aber nach wie vor über ihren Ehemann Auge und Ohr im CSU-Ortsverband und seiner Vorstandschaft (außerdem in Kreis und Bezirk) – wie bewerten Sie das hierin liegende Konfliktpotential?
Klaus Sontag: Nach Austritt der Stadträtin Frau Regina Stuber-Schneider aus der Fraktion und der Partei hat Herr Rudolf Schneider glaubhaft versichert, auch zukünftig in der CSU zu verbleiben und sich in den Ortsverband äußerst engagiert einzubringen. Ein Schwerpunkt wird hierbei die Inninger Feuerwehr sein. Mein Bestreben ist es, alle an einer Gestaltung der Inninger Zukunft Interessierten einzubinden. Dieses gilt in gleicher Weise auch für Herrn Schneider. Besondere Probleme erwarte ich hierbei nicht.
SÜDANZEIGER: Wir danken Ihnen ganz herzlich für dieses Interview und wünschen Ihnen im Amt und dem Ortswverband bei seiner Arbeit viel Freude und Erfolg