Rote Lippen und ein Bett im Kornfeld: Schlagernacht lockte Tanzbegeisterte in den Bürgersaal

Rote Lippen und ein Bett im Kornfeld: Schlagernacht lockte Tanzbegeisterte in den Bürgersaal


„Du kannst nicht immer 17 sein, Liebling, das kannst du nicht…“ – an solch wohlklingenden Weisheiten ließ sich wahrhaft keiner der Besucher stören, die zur großen Stadtberger Schlagernacht in den Bürgersaal gepilgert waren. Die junge Band „Deutsche Liebe“ nahm sich ganzer sechs Jahrzehnte Liebes- und Liedergeschichte an und in ausgelassener Partystimmung wurden endlich mal wieder die beliebtesten Hits und Schlager in geballter Ladung dargeboten, die man seit der legendären „Hitparade“ oft nur noch in gut versteckten Radiosendern zu hören bekommt. Zudem hatten die Gäste ausgiebig Zeit zum Schwofen, Ratschen und Genießen. Als Mittelpunkt des bunten Schlagerabends zog sich schließlich immer wieder ein amouröser roter Faden durchs Programm, der weder vor den sinnlichen „Roten Lippen“ noch dem schlüpfrigen „Bett im Kornfeld“ seine Grenzen gezogen hatte. Viele kleine Überraschungen machten das Konzerterlebnis schließlich perfekt und sorgten für eine fröhliche Abwechslung im Saal: spontane Sirtaki-Runden auf dem Parkett, Luftgitarrenkünste der Besucher und zahlreiche Showeinlagen, zum Besten gegeben zwischen den unzähligen Kostümwechseln der Hindergrundstänzerinnen. Man begegnete im Laufe des Abends freilich auch immer wieder den bekannten und berüchtigten Hauptdarstellern der heimischen Musikkultur: Dem smarten Cowboy als Mann, Falcos rockigem Amadeus oder der guten alten Mimi mit dem Krimi. Dass bei „Griechischem Wein“ oder „Es war Sommer“ sämtliche Besucher lauthals mitsangen, zeigte, wie gut das Konzert bei den Gästen angekommen war. Und die Musiker leisteten in der Tat einiges, sind sie doch stets glaubhaft und ehrlich der jeweiligen Zeitepoche ihrer Stücke gerecht geworden – auf bayerisch, deutsch und selbst im internationalen Charme. Die Leute genossen den Abend sichtlich und nicht wenigen Tanzmäusen hat man am Ende angesehen: Die Deutsche Liebe hat „eingeschlagert“ wie eine Bombe.  Text/Foto: Thomas Hack