„Rettet die Bienen!“ … … da haben Sie bereits unterschrieben, möchten aber noch mehr tun? Eine Blumenwiese ansäen und pflegen ist nicht Ihr Ding und Sie hätten auch gar keine Fläche dafür?

Auf diesem Acker, zwischen der Hofstelle der Familie Riedlberger und dem Singoldufer, wird die Blühfläche entstehen Foto: Guunar Olms

Da hilft Ihnen ein weiteres neues Projekt der rührigen Familie Riedlberger in Inningen, bekannt durch ihre Kirschen- und Beerenplantagen zum Selberpflücken, durch die Verpachtung kleiner Parzellen zum Gemüseanbau, durch die Umstellung des Ackerbaues auf ökologische Landwirtschaft … und jetzt durch das Anlegen großer Blühflächen unter Einbeziehung von Patenschaften!
Initiator ist Simon Riedlberger (21), angehender staatl geprüfter Agrartechniker, zur Zeit an der Landwirtschaftlichen Technikerschule in Triesdorf. Wir fragten ihn nach den Details des Projekts:

Herr Riedlberger, die einen oder anderen unserer Leser haben vielleicht schon von den Blühflächen-Patenschaften des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Donau/Ries gehört – was hat Sie bewogen, so etwas auch hier im Stadtgebiet, mitten in Inningen, anzubieten?

Das hat viel mit unserer Umstellung auf ökologischen Landbau zu tun und damit, dass wir immer weniger Pflanzenschutzmittel einsetzten möchten und dafür eine Diversifikation von Insekten und anderen Kleinlebewesen unabdingbar ist. Es geht geht generell um das Gleichgewicht von Nützlingen und Schädlingen, um den Erhalt und Rückkehr nicht nur der Honigbienen. Mit Verbesserungen kann man überall anfangen, also auch mitten in Inningen, gleich auf den an unseren Hof angrenzenden Flächen.

Das ist natürlich ein Aufwand, der ja erst mal wirtschaftlich nichts einbringt, der Arbeit macht und Kosten verursacht – daher die Idee, mit Patenschaften das Ganze auf mehrere Schultern zu verteilen?

Ja, und was unser Projekt Blühpaten anbelangt, bin ich sehr optimistisch, da es sich schon ein wenig rumgesprochen hat und sich bereits Interessenten für eine solche Patenschaft gemeldet haben. Wir haben vorerst eine Fläche von knapp einem Hektar, also 10.000 Quadratmetern dafür zur Verfügung, die aber durchaus erweiterbar ist.

Und wie übernimmt man so eine Patenschaft und worin besteht die?

Die gesamte Fläche kann man sich in zehn mal zehn Meter große Quadrate aufgeteilt vorstellen, für so einen 100 Quadratmeter großen Teil kostet die mit einer Urkunde bescheinigte Patenschaft 50 Euro im Jahr, weitere Pflichten oder Rechte sind damit nicht verbunden und auch keinerlei Verantwortung oder gar Risiken. Details dazu geben wir unter Telefon 0176 – 2222 3765

Abschließend für unsere Leser noch ein paar Worte zur Umstellung der Ackerflächen in Zusammenarbeit mit der Organisation Bioland?

Gern! Diese Umstellung läuft bereits seit einem Jahr, sie erfolgt in Einzelschritten über einen Zeitraum von drei Jahren, erst nach deren Ablauf dürfen Lebensmittel für den menschlichen Verzehr angebaut und entsprechend gekennzeichnet in den Handel geberacht werden – bis dahin aber weiterhin Tierfutter. Zur Zeit bauen wir heimisches Soja an, Futtergetreide und auf einer Testfläche Zuckerrüben. Wie und womit es dann weitergehen wird und auf welchem Vertriebsweg, das entscheidet letztlich der Verbraucher.