Pfarrer Max Stetter feierte in der Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen sein goldenes Priesterjubiläum. Der Seelsorger wirkte 25 Jahre in Afrika und führte von 1996 bis 2009 die Stadtberger Pfarrei Maria, Hilfe der Christen
Mit einem Festgottesdienst, zelebriert von Stadtpfarrer Konrad Huber, Geistlichem Rat Richard Steiner, Monsignore Josef Hosp, Prof. Hans Dodl und Diakon Gerhard Zwiefler feierte Pfarrer Max Stetter sein goldenes Priesterjubiläum am vergangenen Sonntag in der Pfarrkriche Maria Hilf. Festlich musikalisch umrahmt wurde die Messe vom Augsburger Chor Cantio Augusta und der Trommelgruppe der Pfarrei mit afrikanischen Instrumenten.
Seine Priesterweihe erhielt der rührige und in seiner Pfarrei sehr beliebte Seelsorger am 26. Juni 1966 in der Studienkirche in Dillingen, entschied sich später unter anderem für Missionseinsätze in Afrika. 1996 übernahm er bis zu seinem Ruhestand 2009 in der Stadtberger Pfarrei Maria Hilf.
Anfang 1996 besuchte Max Stetter erstmals „incognito“ die Kirche, da die Pfarrstelle Maria Hilf vakant war. Die sachliche Architektur mit den drei Kuppeln, die über die Gottesdienstbesucher gleichsam wie schützende Schirme oder Mäntel gespannt sind, hat ihn in den Bann gezogen und inspiriert. Als welterfahrener Priester, nach den Stationen Königsbrunn, Uganda, London, Nairobi und Chicago hat er es vorgezogen wieder nahe dem heimischen Pfaffenhofen an der Roth seine Zelte aufzubauen. „Sie haben es verstanden, die Menschen für die Gottesdienste und die ehrenamtliche Mitarbeit zu begeistern. Auch geprägt durch Ihre zweite Stelle bei der Diözese Augsburg in der Gemeindeberatung konnten wir einer weitgehend selbständigen Pfarrei heranreifen. Immer wieder haben Sie uns methodisch gezeigt, wie wichtig das Setzen von Zielen und Prioritäten ist“, betonte Peter Hagspiel, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. Froh und dankbar zeigt sich das Gremium, dass es durch Max Stetter auf die Zeit der Pfarreiengemeinschaft intensiv vorbereitet wurde. 2007 – bereits zwei Jahre vor seinem Abschied – wurde im Rahmen der Stadterhebung der Kontakt zu den Pfarreien St. Nikolaus, St. Oswald und St. Gabriel, aber auch zur evangelischen Friedenskirche gesucht und erste Netzwerke erstellt.
Wenn man die Gläubigen der Pfarrei Maria Hilf fragen würde, was von Stetters priesterlichen Wirken sich eingeprägt hat, würden sicher viele sagen: „Sie haben die Menschen für das Evangelium begeistert!“ „Durch Ihre Anleitung haben wir gelernt, die Frohe Botschaft miteinander zu teilen und darüber zu sprechen. Davon zeugen auch heute noch die privat geführten Bibelkreise. Sie wurden nicht müde darauf hinzuweisen, dass Sie in diesen Kleinen Christlichen Gemeinschaften die Zukunft der Katholischen Gemeinden sehen“, betonte Peter Hagspiel. Besonders dankbar ist die Pfarrei für Stetters Weitblick, dass die frühere, vom Pfarrer scherzhaft „Omnibuskirche“ genannt, die Ansprüche der Kirchenbesucher an die heutige Zeit nicht mehr erfüllt. Auf sein Bestreben hin wurde die Kirche zum 50-jährigen Bestehen 2003 in ihre heutige kommunikative Form mit dem zentralen Volksaltar umgebaut. Da bereits damals die Prognosen eine Verkleinerung der Gemeinden voraussagten, war dies auch aus jetziger Sicht der richtige Weg.
Pfarrer Max Stetter ist immer bescheiden geblieben – Als es vor zwei Jahren darum ging seinen 75. Geburtstag in Maria Hilf zu feiern, lehnte er dankend mit dem Hinweis ab, dass die Geburt eines Menschen und das Lebensalter ja schließlich nicht der eigene Verdienst – und somit nicht besonders feierwürdig seien.Pfarrer Max Stetter lebt im „Unruhestand“, ist weiter in der Seelsorge aktiv, unter anderem beim „Offenen Ohr“ von St. Moritz und hilft vor allem bei Gottesdiensten aus.
Mit einem fröhlichen Empfang auf dem Kirchplatz mit vielen Ehrengästen, darunter auch Erster Bürgermeister Paulus Metz und Pfarrer Adam Weiner von der Evangelischen Friedenskirche, gratulierten die Pfarreiangehörigen ihrem ehemaligen Seelsorger. Er zeigte sich sichtlich erfreut und gerührt als die Gläubigen ein von der Trommelgruppe schwungvoll begleitetes Ständchen anstimmten: „Demos gracias al Señor, demos gracias, demos gracias al Señor. Alles Gute wünschen wir, alles Gute, Gottes Kraft dem Jubilar!“
Text/Bild: Ingrid Strohmayr