Pfersee … Augsburg … Europa
Neujahrsempfang mit dem schwäbischen Europaabgeordneten Markus Ferber
Samstag, 20. Januar: Herrliches Winterwetter mit strahlendem Sonnenschein bildete den einladenden Rahmen für den Pferseer Neujahrsempfang im Pfarrsaal der Pfarrei Herz Jesu. Dazu eingeladen hatte als Veranstalter der CSU-Ortsverband alle Bürgerinnen und Bürger. Eine Anmeldung war ebensowenig erforderlich wie eine etwaige einschlägige Parteizugehörigkeit – ging es doch im Vorfeld der Europa-Wahlen vor allem um Themen, die alle mehr oder weniger gleichermaßen berühren und betreffen.
Nach seiner Eröffnung der Veranstaltung und Begrüßung der zahlreichen Besucher fasste Stadtrat und Ortsvorsitzender Bernd Zitzelsberger zusammen, was die Stadt Augsburg vor allem für Pfersee und die nächste Umgebung im vergangenen Jahre geleistet hat: Allein 10 Mio. Euro wurde in die Renovierung der Hans-Adlhoch-Schule investiert, das denkmalgeschützte Rosenaustadion erhielt eine Ölscheideanlage und eine neue Entwässerungsanlage für insgesamt 700.000 Euro. Mit dem naturnahen Ausbau der Wertach zwischen der B17-Brücke und dem Ackermann-Wehr seien nun 7 Kilometer zwischen der B300 und Inningen erlebbar. Mit dem neuen Westzugang am Hauptbahnhof sei man nun in wenigen Minuten zu Fuß im Thelott-Viertel und zufrieden stellte Zitzelsberger fest, dass gleichzeitig das Anwohnerparken eingeführt wurde. Das sei ein großer Gewinn für Pfersee und bringe mehr Parkplätze für Besucher und Anwohner. Abschließend hob er den beschlossenen Neubau des Spickelbades hervor.
Die Oberbürgermeisterin von Augsburg, Eva Weber, äußerte sich in ihrem Grußwort selbst: „Wenn ich zur Zeit immer gefragt werde, was ich mir denn fürs neue Jahr wünsche, sage ich immer: am liebsten nur eigene Probleme!” Die Probleme, mit denen sie in letzter Zeit zu tun habe, seien immer welche, die von außen kamen. So sei Augsburg mit dem Ukraine-Krieg beschäftigt, in der Stadt haben rund 5.000 Geflüchtete eine neue Heimat gefunden; es gelte Kindergartenplätze zu schaffen, die Erwachsenen in Arbeit zu bringen usw. „Es hat sich in den letzten Jahren immer gezeigt, dass geopolitischen Probleme auch Auswirkungen auf Augsburg haben.”
Dass sich Ereignisse außerhalb unserer Landesgrenzen auf unser aller Leben auswirken, stellte auch Bundestagsabgeordneter Volker Ullrich klar: „Ich sehe die Wahlen in den USA mit großer Sorge. Was geschieht, wenn sich Handelskriege verschärfen, was macht es mit unseren Lieferketten, unserer Wirtschaft, unserem Wohlstand und vor allem auch in der Frage der Verteidigung.” Da seien wir in Europa noch nicht so weit wie wir sein müssten, wir müssten wehr- und verteidigungsfähig werden nach Außen und Innen, betonte Ullrich.
Markus Ferber, Europaabgeordneter und Kandidat der Europawahl am 9. Juli, betonte deren hohe Bedeutung für uns alle, die wir die zahlreichen Vorteile der EU nutzen und als gegeben annehmen, ohne (bisher!) daran denken zu müssen, dass dies alles von Menschen geschaffen wurde und auch von Menschen wieder zerstört werden kann. Reisen ohne Pass- oder sonstige Grenzkontrollen, ohne Geld wechseln zu müssen, ohne Sorgen wegen hoher Roaming-Kosten bei Handynutzungen … ist eigentlich etwas Revolutionäres, das wir nicht riskieren dürfen. „Europa ist gegründet worden als Wirtschaftsgemeinschaft, Augsburg konnte davon massiv profitieren und profitiert davon heute auch noch” Ferber nannte hier die Luft- und Raumfahrt, das Airbus-Unternehmen, das Spitze in der Welt ist und dessen Erfolgsgeschichte von Augsburg aus geschrieben wurde. Aber auch, dass wir heute grenzüberschreitend zusammenarbeiten bei der Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus. Dass zum Beispiel Tesla zwei Wochen das Werk schließen muss, weil die Lieferschiffe um Afrika herumfahren müssen, weil die heutigen Piraten Schiffe mit Raketen angreifen, habe vor dreißig Jahren niemand gedacht – heute sei es Realität. „Wir erleben gerade, wie wichtig es ist, über einen vernünftigen Raketen-Abwehrschirm zu verfügen. Wir haben keinen leistungsfähigen Raketenschirm und jetzt überlegen 27 Staaten, dass Europa da etwas tun müsse.” Die EU müsse, wo Fehlentwicklungen sind, gegensteuern, Bürokratie abbauen. Nur mit Verboten und Dokumentationspflichten sei der Klimawandel nicht zu bekämpfen, erklärte Ferber unter Applaus.
Text/Bilder: Gunnar Olms