„Ohne Titel“, doch mit viel Gefühl: Pianistin Stephanie Knauer zauberte wunderschöne Klaviermusik in den Sadtberger Bürgersaal

„Ohne Titel“, doch mit viel Gefühl: Pianistin Stephanie Knauer zauberte wunderschöne Klaviermusik in den Sadtberger Bürgersaal


Wozu braucht ein zauberhaftes Konzerterlebnis auch einen Namen? Pianistin Stefanie Knauer hat sich auf ihrem „titellosen“ klassischen Klavierabend im Stadtberger Bürgersaal ganz auf die Stücke der alten Meister konzentriert und den Gästen mit 88 Tasten ein Kulturerlebnis der Extraklasse serviert. Von Ludwig van Beethovens dramatischer Sonate „Der Sturm“ bis hin zu Maurice Ravels „Ondine“ reichte das Repertoire, das mal aus ungetümen Fingergewittern, dann wieder aus leisen, fragenden Akkordfragmenten seine Faszination zu schöpfen schien. Mit „Images 1“ von Claude Debussy brachte Knauer noch einen verträumten Hauch von Romantik ins Spiel, mit Beethoven Waldstein-Sonate“ tastete sich die Pianistin dagegen an eines der schwierigsten Stücke des Komponisten heran. Knauers Hände schienen nicht nur einmal über die Tastatur zu schweben und dabei immer wieder mit dem Instrument zu zerfließen, mit solcher Inbrunst hatte sie die Kompositionen in Szene gesetzt. Als am Ende der tosende Applaus losbrach, löste sich Knauer ganz allmählich wieder aus der Welt des Klaviers und der ergreifenden Melodien. Diese Darbietung war auch zugleich der Auftakt einer Konzertreihe von Stephanie Knauer, die im nächsten Jahr im Stadtberger Bürgersaal fortgesetzt werden wird. Dann kann man sich auf Abende freuen, die Titel tragen wie „Kaiser, König, Bettelmann“ oder „Nachtigall, sie singt so schön…“. Text/Bild: Thomas Hack