Notfallhilfe setzt schon in der Schule an: Parkschul-Sanitäter erringen zweiten Platz in einem Wettbewerb des Bayerischen Roten Kreuzes

Notfallhilfe setzt schon in der Schule an: Parkschul-Sanitäter erringen zweiten Platz in einem Wettbewerb des Bayerischen Roten Kreuzes
Die beherzte Aktion von Sebastian Pietsch und Michael Schreittmiller ist noch vielen gut in Erinnerung: Am 8. Juli vergangenen Jahres war kurz vor Ende des Fußballtrainings ein Mitspieler der TSG Stadtbergen auf dem Platz bewusstlos zusammengebrochen. Sofort hatten sich die beiden des Verunglückten angenommen und dessen Leben gerettet. Pietsch hatte seinem Mannschaftskameraden die Anweisungen zur Wiederbelebung gegeben (wir berichteten).
Wie bei einem Pressetermin jetzt bekannt wurde, hat Pietsch seine ersten Kenntnisse in Sachen Notfallhilfe bereits in der Parkschule Stadtbergen erworben. Er gehörte nämlich zur Mannschaft der Schulsanitäter, die unter Anleitung von Lehrer Carlheinz Franke auf dem Pausenhof, in den Klassenzimmern, bei Schul- und Sportfesten und bei Ausflügen für Sicherheit und schnelle Hilfe sorgen. Franke bildet bereits seit 1993 ab der siebten Klasse Notfallhelfer aus, die für ihr Engagement mit einem Zertifikat belohnt werden. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) unterstützt hierbei. Die 20-köpfige „Truppe“ ist so engagiert, dass sie nun in einem Wettbewerb, den das BRK jährlich ausschreibt, für die Parkschule den zweiten Platz erringen konnte. Aus dem Landkreis Augsburg hatten 18 Schulen daran teilgenommen. Die Urkunde samt Sanitätsmaterial als Geschenk überreichte der stellvertretende Landrat und BRK-Kreisverbandsvorsitzende Max Strehle. Begleitet wurde er von BRK-Kreisgeschäftsführer Günther Geiger und Jörg Wegemund, Sachbearbeiter für Ausbildung beim BRK-Kreisverband.
Als Bediensteter des Gartenhallenbads in Stadtbergen nutzte Pietsch sein Sanitätswissen weiter. „Beispiele wie dieses gibt es viele. Schulsanitäter engagieren sich später häufig in der Wasserwacht oder im Jugendrotkreuz und finden sogar einen Beruf beim Bayerischen Roten Kreuz“, erzählte Geiger. Und Franke ergänzte: „Egal um welchen späteren Arbeitgeber es sich
handelt: Das Zertifikat für den Schulsanitätsdienst katapultiert in den Bewerbungsverfahren weit nach oben. Und außerdem nützt dieses Wissen innerhalb der eigenen Familie, im Freundeskreis und wenn man eines Tages den Führerschein macht.“
Strehle wünscht sich indes mehr Anerkennung im Lehrplan – eine Forderung, die er bei der Landesregierung bereits vorgebracht habe. Der Politiker wörtlich: „Der soziale Gedanke muss in der Schule noch mehr gefördert werden. Dafür müssen zusätzliche Stunden bereitgestellt werden.“ Schulleiterin Karin Fink bestätigte das gegenwärtige enge Stundenbudget, will aber trotzdem am Schulsanitätsdienst festhalten. „Dadurch wird die Schule noch mehr als Gemeinschaft erlebt. Die Kleinen fassen Zutrauen zu den Großen und das ist schön zu erleben.“  
 Text/Bild: Daniela Ziegler