Neues wagen, ohne Altes infrage zu stellen: Männerchor Stadtbergen blickt in die Zukunft und ehrt langjährige Sänger

Neues wagen, ohne Altes infrage zu stellen: Männerchor Stadtbergen blickt in die Zukunft und ehrt langjährige Sänger


Sorgfalt, Mut und Fleiß – diese Begriffe hat sich der Männerchor Stadtbergen schon vor geraumer Zeit auf die Fahnen geschrieben. „Auch heute noch haben sie ihre Berechtigung“, sagte nun der erste Vorsitzende Walter Lindner bei der jüngsten Mitgliederversammlung in der evangelischen Friedenskirche in Stadtbergen. Man müsse mit dem Herzen dabei sein, regelmäßig proben und dürfe nicht in Beliebigkeit ausharren. Es gelte Neues zu wagen, ohne Altes infrage zu stellen, so Lindner weiter. Dieselbe Meinung vertrat Chorleiterin Sylvia Luther. „Mein Ziel ist eine zukunftsweisende Form der Arbeit. Dabei halte ich es für wichtig, weiterhin an der musikalischen Qualität zu arbeiten. Sie ist es, die uns alle trägt.“ Beide sind guter Dinge, vor allem was den 4. Oktober betrifft. Dann präsentieren nämlich Männerchor und Bigband Schlager des 20. Jahrhunderts in der Stadthalle Gersthofen. „Dieser Auftritt wird den Männerchor nicht als verstaubtes Unikum zeigen, selbst wenn die Sänger grau meliert sind“, versprach Lindner und Sylvia Luther fügte hinzu: „Bei diesem Konzert können wir mit Schwung unser Alter aushebeln. Das ist unser Ziel.“In der Tat ist das Durchschnittsalter der Sänger gestiegen und liegt inzwischen bei 66,6 Jahren. Der Aktivität tut dies jedoch keinen Abbruch: Mit rund 40 gut besuchten Chorproben im vergangenen Jahr und zahlreichen Auftritten, die sogar bis in die französische Partnerstadt Brie Comte Robert führten, bewiesen die 57 aktiven und 43 fördernden Mitglieder des Männerchors, dass Musik offensichtlich jung hält. Beste Beispiele hierfür sind jene vier Mitglieder, die bei der Versammlung für ihr langjähriges Singen und für ihre Verdienste im Verein geehrt wurden. Alfred Elspas stimmt seit 25 Jahren Lieder an, Manfred Kolland seit 40 Jahren, Eugen Frey und Andreas Kreikle jeweils seit 50 Jahren. Manfred Kolland wurde darüber hinaus aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.Die finanzielle Lage des Vereins liegt laut Kassier Norbert Steber mit einem Plus von rund 1300 Euro im grünen Bereich. Dennoch stehen den Veranstaltungseinnahmen in Höhe von rund 10800 Euro Ausgaben in Höhe von rund 12.500 Euro gegenüber. „Ohne Spenden, Zuschüsse, Mitgliederbeiträge und ehrenamtliches Engagement unserer Chorleiterin und unseres Vorstands könnten wir das Ganze nicht finanzieren“, lautete deshalb Stebers Bilanz. Neben der Suche nach hohen Tenören muss sich der Verein folglich beständig um finanzielle Zuwendungen kümmern, die unter anderem die Restaurierung der wertvollen Vereinsfahne ermöglichen sollen. Eine weitere Zielsetzung muss sein, Präsenz in Stadtbergen zu zeigen. Dies forderte Ehrenchorleiter und Kulturreferent von Stadtbergen Horst Brunner. Ein Auftritt wie in Gersthofen sei zwar begrüßenswert. Stadtbergen dürfe dabei allerdings nicht vergessen werden, sagte er.  Daniela Ziegler