Bei ihrem Besuch in der Parkschule stellen Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr und Bürgermeister-
Kandidat Matti Müller fest, dass digitale Bildung hier schon angekommen ist.
Digitale Bildung ist in aller Munde. Doch wie aktuelle Anfragen zeigen, fehlt an vielen Schulen im Freistaat nicht nur die Hardware, also entsprechende Geräte wie Computer, Tablets und Laptops, oft werden auch keine geeigneten mobilen Lernprogramme genutzt oder es gibt keine pädagogischen Konzepte für deren Nutzung.
Anders ist es an der Parkschule in Stadtbergen. Die Grund- und Mittelschule war eine der Schulen, die im Rahmen des von der Staatsregierung geförderten Modells „lernreich 2.0“ digitale Bildung bereits sehr früh etabliert und praktiziert hat. Unter dem Titel „lernreich 2.0 – Üben und Feedback digital“ erprobten in den letzten drei Jahren 45 Modellschulen in Bayern, „wie sich die individuelle Fähigkeit zum selbst gesteuerten Lernen durch den Einsatz digitaler Medien in Mathematik, Naturwissenschaften und anderen übungsintensiven Fächern weiter steigern lässt“.
Zudem arbeitet die Parkschule in den kommenden drei Jahren gemeinsam mit vier weiteren Schulen aus Italien, Spanien, Portugal und Polen an einem internationalen Schulprojekt „ERASMUS+”. Dort geht es um das Thema „Mobile applications for effective learning“, also darum, digitale und mobile Übungsprogramme für ein effektives Lernen einzusetzen. Finanziert wird dieses Projekt aus Mitteln der Europäischen Union.
Wie es genau umgesetzt wird, davon konnten sich die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr und Matti Müller, SPD-Bürgermeister-Kandidat für Stadtbergen, vor Ort ein Bild machen. Empfangen wurden die beiden Politiker von Schulleiter Jürgen Brendel und seinen Kollegen Bernhard Pietzowski und Carlheinz Franke, die maßgeblich für die Einführung und Umsetzung des Projektes verantwortlich sind.
Grundsätzlich ist die Nutzung von Handys und Smartphones an Bayerns Schulen nicht erlaubt. Im Unterricht finden sie hier, an der Parkschule, allerdings gemeinsam mit Tablets und Laptops einen sinnvollen Einsatz.
Die Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen 5 bis 9 lernen nicht nur den verantwortungsvollen Umgang mit den digitalen Medien, sondern üben via Handy & Co. auch Lerninhalte. Gerade stehen Äquivalenzumformungen in Mathe auf der Tagesordnung. Die eingesetzte App bietet unterschiedliche Antworten an, wie die Gleichungen umgeformt werden könnten. „Die Schülerinnen und Schüler lernen motivierter“, so Franke. Für überwiegend richtige Antworten gibt es bereits während der Übung positives Feedback.
Eingesetzt werden auch Apps kommerzieller Anbieter wie beispielsweise „bettermarks“ für Mathe oder „Quizlet“ für Englisch, wo Vokabeln spielerisch gelernt werden können.
„Die staatlich geförderte Plattform mebis erscheint mir hingegen dazu im Vergleich weniger attraktiv und zu träge, das muss sich ändern“, stellt Strohmayr fest. Zur Förderung des Einsatzes von digitalen Medien im Unterricht hat das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst „mebis – Landesmedienzentrum Bayern“ etabliert.
„Wir können vor der digitalen Bildung nicht mehr Halt machen“, resümieren Strohmayr und Matti Müller nach ihrem Besuch. Doch bis alles so läuft wie in der Parkschule in Stadtbergen, ist es in Bayern noch ein weiter Weg.