Pfersee hat zwar kein städtisches Hallenbad, aber viele Pferseer Bürgerinnen und Bürger gehen gerne zum Schwimmen in eines der fünf städtischen Hallenbäder – aktuell wohl eher in die Freibäder
Abgesehen vom inzwischen sanierten Plärrerbad und dem Stadtbad sind das Spickelbad und die Hallenbäder in Göggingen und Haunstetten rund 50 Jahre alt.
Stadtrat Bernd Zitzelsberger, Vertre-ter der CSU-Stadtratsfraktion im Sportbeirat der Stadt Augsburg, erläutert, warum das Spickelbad nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll saniert werden kann und deshalb soll es neu gebaut werden: „Die Baukosten für den Neubau liegen in rund vier Jahren – Baukostensteigerungen über vier Jahre bereits eingerechnet – bei rund 41,5 Millionen Euro. Eine Sanierung wäre rund 1,5 Prozent günstiger, dafür gibt es aber weniger Fördergelder und damit wäre sie für die Stadt unter dem Strich sogar teurer.“
Der Neubau löst alte Probleme
Mit einer Sanierung wären einige der Probleme des Spickelbads auch nicht lösbar: Denn im Januar 2022 sind mit dem angestiegenen Grundwasser größere Mengen Öl in Kellerräume eingetreten. Weil das Hallenbad ohne weiße Wanne und ohne Bodenplatte errichtet worden sei, könne nicht ausgeschlossen werden, dass bei erneuten Starkregenereignissen und ansteigendem Grundwasserpegel erneut Öl in die vorhandenen Kriechkeller eindringt. Die Auswirkungen wären dann wohl auch wieder bis in die Schwimmhalle zu spüren. Im Gegensatz zur Generalsanierung werden jedoch bei einem Neubau entsprechende Abdichtungsmaßnahmen geplant, damit Ölschäden ausgeschlossen werden können.
Bernd Zitzelsberger, CSU-Stadtrat und Sprecher der in der Arbeitsgemeinschaft 50-Meter-Hallenbad für Augsburg organisierten 24 Schwimm- und Wassersportvereine sagt: „Der Vorteil eines neuen Hallenbads ist, dass Augsburg nach mehr als fünf Jahrzehnten wieder ein Hallenbad auf dem aktuellen Stand der Technik haben wird”.
Eine große Chance für Augsburg In einer gemeinsamen Pressemitteilung loben die beiden Koalitionspartner CSU und Grüne die neue Entwicklung. Bernd Zitzelsberger, Abteilungsleiter der Schwimmabteilung im Post SV Augsburg nennt dort seine Vorstellung vom neuen Spickelbad: Er möchte „einen Mehrwert für alle Nutzergruppen: Dazu möchten wir, dass das neue Spickelbad mit zehn 25-Meter-Schwimmbahnen, einem Kleinkindbereich mit Planschbecken für die Wassergewöhnung und einem Sprungturm ausgestattet wird”, so Zitzelsberger.
10 Schwimmbahnen und ein 5-Meter-Turm Zitzelsberger wird den Wunsch der Wasserspringerabteilung des SB Delphin Augsburg nach einem 5-Meter-Sprungturm, der aufgrund der kurzfristigen neuen Entwicklung erst vor wenigen Tagen an ihn herangetragen wurde, sehr gerne unterstützen. Er hat zudem die Idee entwickelt, das Lehrschwimmbecken mit einem Hubboden auszustatten und es auf bis zu 10 x 25 m zu vergrößern: „Damit können Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene, Reha, Wassergymnastik und Aquajogging mit der jeweils optimalen Wassertiefe angeboten werden.“, so Zitzelsberger. Er mahnt aber auch, dass es nicht nur wegen des Schulsports, sondern auch für die Öffentlichkeit, die Vereine und Wasserrettungsorganisationen Wasserwacht und DLRG während der Bauphase unabdingbar sei, dass ausreichend Ersatzwasserflächen bereitgestellt würden: Die Hallenbäder in Göggingen und Haunstetten müssten laut Zitzelsberger bis weit in den Sommer hinein geöffnet sein, damit Schwimmkurse und das Schul- und Vereinsschwimmen statt? nden können und der Öffentlichkeit bei ungünstiger Witterung eine Fläche zur Verfügung stehe.
Das alleine dürfte aber nicht ausreichen, erläutert Zitzelsberger auf Nachfrage: „Wir brauchen vor dem Abriss des Spickelbades zusätzliche Ersatzwasser? äche!“ In Prüfung sei sein Vorschlag, ein oder zwei vorhandene Schwimmbecken in Freibädern vorübergehend zu überdachen. Das Sport- und Bäderamt sei hier bereits beauftragt und gefordert, zeitnah Vorschläge vorzulegen.
„Das Projekt 50-Meter-Hallenbad wollen und müssen wir weiter im Auge behalten und vorantreiben“, hält Zitzelsberger an seiner grundlegenden Forderung fest: „Vielleicht klappt es ja, das Gögginger Hallenbad durch einen Neubau zu ersetzen.“ Alternativ müsse das 50-Meter-Hallenbad unabhängig von weiteren Bädersanierungen unmittelbar nach dem Spickelbad-Neubau angegangen werden und an der Schwimmschulstraße (der Name ist hierfür wohl Programm) gebaut werden. Die Verwaltung wird dazu im Herbst entsprechende Untersuchungsergebnisse präsentieren.
Auch wenn es für die Schwimmer-Community hart sei: Aber zum jetzigen Zeitpunkt führe auch nach seinem Wissen und seiner Einschätzung kein Weg zu einem 50-Meter-Hallenbad anstelle des dringend erforderlichen Neubaus des Spickelbades als 25-Meter-Hallenbad. „ Ich freue mich aber deshalb trotzdem, dass wir in den nächsten Jahren das Spickelbad neu bauen, nach meinen Vorstellungen als Gartenhallenbad, damit die Öffentlichkeit während der Freibadsaison zwischen dem beliebten Fribbe mit dem Lechwasserkanal, der schönen Liegewiese und dem beliebten Rutschenbecken jederzeit auch ins Hallenbad wechseln kann. Selbstverständlich wird das neue Spickelbad vollständig barrierefrei sein und auch weiterhin für den Wasserballsport und die Kanuten für das Indoor Training in der Nähe zur olympischen Kanustrecke zur Verfügung stehen.“, so Zitzelsberger.