Mehr als 200 Kinder bracht en mit Bibelepos das Publikum zum Jubeln
Es war ein Musicalprojekt, das sämtliche Rekorde sprengte: Mehr als 200 Kinder auf der Bühne, rund 50 Helfer im Hintergrund – und vor allen Dingen: gerade einmal knappe fünf Tage Zeit zum Proben, um eine monumentale Bibelgeschichte von ganzen zwei Stunden Spieldauer ins Leben zu rufen. In Zusammenarbeit mit dem Stadtberger Kulturamt, dem Arbeitskreis „Kids in Action“ sowie dem Verein „Wort des Lebens“ entstand dabei ein historisches Epos, das seinesgleichen wohl lange suchen muss. „Petrus Superstar(k)“ hieß die kolossale Großproduktion mit ihren bildgewaltigen Choreografien, die von den Buben und Mädchen schließlich dann zwei Tage hintereinander auf der Bühne aufgeführt wurde. Bereits die Handlung war von einer vielschichtigen und hintergründigen Thematik gekennzeichnet: Eine Handvoll Schüler möchte über sich hinauswachsen und zu berühmten Superstars werden, sei es als erfolgreiche Stürmer auf dem Fußballplatz oder als schickes Model bei einer Castingshow. Doch es gibt auch Kinder, die nicht mit Talent und Begabung gesegnet sind und immer etwas am Rande der Gesellschaft stehen werden. Um zu erfahren, was in der Vergangenheit mit diesen vermeintlichen Außenseitern geschehen ist, reisen die Schüler mittels einer Zeitmaschine ins alte Palästina, wo sie einen weiteren „Superstar“ treffen, den Apostel Petrus. Durch seine Geschichte erfahren sie, welche Werte auf dieser Welt schließlich wirklich wichtig sind …
Mit einer gelungen Melange aus Massenszenen, Gesangschören, Tanz und Schauspielkunst zeichneten die kleinen Darsteller ein überwältigendes Panorama jener historischen Epoche, in welchem in mitreißender Weise Glaube, Hoffnung und Verrat aufeinander trafen. Die spielfreudigen Kinder sorgten dabei für eine Vielzahl dramatischer Spannungsmomente und ließen gleichzeitig detailverliebt die berühmtesten Szenen des Neuen Testaments zu neuem Leben erwecken. Den bahnbrechenden Applaus am Ende der Aufführung hatten die angehenden Schauspieltalente jedenfalls voll und ganz verdient. Denn sie waren letztendlich die wirklichen „Superstars“ dieses ergreifenden Bühnenspektakels, welches geschickt mit Inhalten rund um Macht, Moral und Missgunst zu jonglieren wusste.
Text/Fotos: Thomas Hack