Japanische Delegation macht Station in Stadtbergen: Bürgermeister Dr. Ludwig Fink bereitete den Gästen einen warmen Empfang im Rathaus |
Im Foyer des Stadtberger Rathauses blickte das „Empfangskomitee“ erwartungsvoll auf die Uhr. Wo bleiben sie denn, fragten sich unter anderem Bürgermeister Dr. Ludwig Fink und zweiter Bürgermeister Karlheinz Schuster. Doch dann, kurz nach 13 Uhr, öffnete sich die Tür und der erste Vertreter der japanischen Delegation Komatsu Toshiaki betrat das Rathaus, wenig später gefolgt von seinem Begleiter Suzuki Toshimasa. Die beiden Beamten waren tags zuvor in München gelandet, um von dort aus eine einwöchige Entdeckungsreise durch Deutschland anzutreten, die über Stadtbergen nach Stuttgart, danach weiter nach Tübingen, Heidelberg, Darmstadt und Frankfurt führt. Hierbei wollen sie sich Anregungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes und des Bauens holen, wie beim Empfang in Stadtbergen, zu dem sich auch der japanische Generalkonsul Shigeharu Maruyama einfand, zu erfahren war.Die Freude über den Besuch aus Fernost war groß. Mit Stolz sprach Fink von einer „Freundschaft mit Japan, die nun schon 35 Jahre währt“ und zeigte sich von der Tatsache begeistert, dass der Generalkonsul schon einige Male Stadtbergen beehrt hat. „Irgendwann werden Sie von sich behaupten können: Ich bin ein Stadtberger“, flachste der Bürgermeister gut gelaunt. In Bezug auf die Besichtigungstour, auf deren Programm auch der örtliche Waldkindergarten, der Hochwasser-Damm und die Partnerschaftstafel beim Feuerwehrhaus stand, sagte das Stadtoberhaupt: „Wir haben in Stadtbergen eine Reihe interessanter Objekte. Der ökologische Gedanke, wonach bei der Bebauung Licht, Luft und Grün zu lassen ist, spielt bei uns eine wichtige Rolle.“Katsuko Schmid, Stadtbergens Botschafterin für die Präfektur Fukushima, war unterdessen damit beschäftigt, die Worte des Bürgermeisters ins Japanische zu übersetzen, denn die Delegierten verstanden bis auf den Generalkonsul kein Deutsch. Marieluise Häckl-Bley, die sich über das Wiedersehen mit Komatsu Toshiaki freute – sie hatte ihn im vergangenen Jahr bei einem dreiwöchigen Aufenthalt in Japan kennen gelernt – übersetzte daraufhin ein englisches Schreiben des Präfekten der Provinz Fukushima. Darin bekundete er seine Zuneigung zur Partnerstadt. Schließlich tauschten Gastgeber und Gäste ihre mitgebrachten Geschenke aus. Für große Erheiterung sorgte Bürgermeister Fink, als er sich eines der japanischen Gastgeschenke – ein vielseitig verwendbares Tuch – probeweise auf den Kopf setzte, ganz so wie es, laut Katsuko Schmid, die Japaner gelegentlich tun. Vor Regen musste sich diesmal jedoch keiner schützen, denn trotz dunkel bewölktem Himmel blieb es in Stadtbergen trocken und die Delegation konnte nach dem Empfang unbeschwert einen kleinen Teil Stadtbergens erkunden. Daniela Ziegler