Nach 30 Jahren verabschiedet sich Irmgard Eberle, …

Irmgard Eberle

… aus einem Beruf, dessen Grundlage eigentlich Abschied ist, nämlich dem Bestatterberuf.

Und der hat zunehmend an Image gewonnen, nicht nur durch diverse Fernsehserien, sondern vielerorts auch durch Personen wie Irmgard Eberle. Doch von Anfang: 30 Jahre sind eine lange Zeit und wir fragten Frau Eberle, die ihr Bestattungsinstitut mit viel Liebe und Fleiß selbst aufgebaut hat, wie es eigentlich dazu kam:

Sie waren selbständige Bestatterin. So etwas wird einem ja nicht in die Wiege gelegt …

„In diesen Beruf kam ich eigentlich durch Zufall. Ich war ursprünglich in der Zahnmedizin tätig, während meiner Weiterbildung im Bereich EDV /IT kam ich in Kontakt mit einem namhaften Bestattungsinstitut und war für dessen Computer zuständig. Als es einen Mitarbeiter suchte, bewarb ich mich spontan. Nach vier Jahren Ausbildung in diesem großen Bestattungsinstitut machte ich mich dann 1993 selbständig. In einer Branche, die eine ausgesprochene Männerdomäne war und auch noch weitgehend ist. Es war also nicht einfach und als Frau muss man da immer 500%ig sein.

Stellen Sie rückblickend fest, dass Sie in Ihrer langjährigen Praxis doch viel verändert haben, und was war Ihnen im Bestattungsbereich immer besonders wichtig?

Mir lag immer viel an der Form der Verabschiedung, am Umgang mit den Verstorbenen und daran, die Trauerfeiern schöner und persönlicher zu gestalten und trotzdem zu reellen Preisen. Für die Menschen immer erreichbar, all die 30 Jahre Tag und Nacht bereit zu sein, war für mich immer wichtig. Zu manchen Angehörigen der Verstorbenen hatte ich auch noch lange Kontakte in der Trauerphase.

Sie gelten als humorvoll und quirlig und man merkt, dass Sie viel Freude an Ihrem Beruf hatten, aber einmal muss man halt „Ade“ sagen. Wir sind uns sicher, dass es Ihnen im neuen Lebensabschnitt nicht langweilig werden wird – womit genau werden Sie die neu gewonnene Freiheit füllen?

Ich werde meinen Hobbys wie Yoga, Tischtennis, Schwimmen oder Radfahren nachgehen und mich auch weiterhin in soziale Netzwerke einbringen. Abschließend bedanke ich mich bei allen Angehörigen für das jahrelang entgegen gebrachte Vertrauen. Und ab 1. März 2023 bin ich in gewohnt beratender Weise zum Thema „Lebenshilfe plus“ erreichbar unter der Telefonnummer 0151-51030352.

Vielen Dank Ihnen für Ihre bereitwilligen Auskünfte, wir wünschen Ihnen alle Gute auf Ihrem weiteren Lebensweg.

Interview: Gunnar Olms
Foto: Barta