Gepflegt ist sie ja, die Tiberiussiedlung (nennen wir sie mal so) an der Bergheimer Straße – verkehsberuhigt obendrein. Auch für relativ viel Begrünung hat die Stadt gesorgt, mit Bäumen, Büschen, Hecken. Und an manchen Stellen mit sogenanntem Straßenbegleitgrün zwischen Grundstücksgrenzen und Fahrbahn. „Das ist ja schön und wir sind alle glücklich drüber, aber es ist halt nur grün; hier findet keine Biene oder Hummel irgendwas,“ bedauert das Ehepaar Günter und Herma Hiepold (rechts im Bild). „Dass so ein Grünstreifen pflegeleicht sein soll, ist nachvollziehbar, kostet ja alles Geld; wachsen lassen, was von selber wächst und zweimal im Jahr mähen ist da sicher die wirtschaftlichste Lösung.“
Mit dieser wirtschaftlichen Lösung wollte sich Günter Hiepold (77) aber nicht zufrieden geben und schritt zur Tat. In Absprache mit dem Amt für Grünordnung schuf er aus den 20 Metern Grünstreifen an seinem Grundstück einen Blühstreifen – mit einer speziellen Samenmischung, deren Zusammensetzung er auf einer Tafel dokumentiert. „Vielleicht ist es ja eine Anregung für andere, sich auf diese Weise zu engagieren; ich gebe auch gerne entsprechende Tipps!“
Die braucht es wohl auch, denn einfach Samen ausstreuen, damit sei es nicht getan, betont Hiepold, der Boden bestehe hier aus viel Kies, die Blumen brauchen aber Humus und der müsse zunächst zugeführt werden.
Dann aber blüht der „Bienen- und Hummelmagnet“, wie er auf dem Schild heißt, bestehend unter anderem aus Margerite, Lupine, Schleifenblume, Nachtviole, Wunderblume, Klatschmohn, Mädchenauge, Centaurea, Bartnelke, Kornrade, Spornblume, Fingerhut und, und, und …
Text/Fotos Gunnar Olms