Bläserensemble Brasspur lud ins Britische Königreich ein
Die ergreifende Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel markierte den „krönenden“ Auftakt zum britisch geprägten Konzert des Bläserensembles Brasspur im Stadtberger Bürgersaal, wird diese inoffizielle Hymne doch immer wieder auf den Geburtstagen der englischen Königin gespielt. Mit ihrem Programm „Pomp & Circumstance“ luden die fünf smarten Herren auf einen Streifzug durch das Inselreich ein und sahen es gar nicht erst ein, vor irgendeiner Stilrichtung Halt zu machen. „Very british“ präsentierte sich sowohl die „Bohemian Rhapsody“ der Kultgruppe Queen als auch das instrumentale Medley von den Beatles, das mit seinen ungewohnten Bläserarrangements ganz neue Klanglinien entfaltete. Mit sprichwörtlichen „Goldfingern“ erfuhr schließlich ein weiterer Brite seine wohlverdiente Würdigung: Das weltbekannte James-Bond-Thema wurde von dem Ensemble auf solch grandiose Weise umgesetzt, dass sich der Verdacht regte, es wäre eigens für ein fünfköpfiges Blasorchester geschrieben worden. Doch Moderator Harald Bschorr ging noch einen Schritt weiter und verlieh dem Abend mit seinem staubtrockenen Humor erst die originalgetreue britische Note, die nicht an allen Stellen über der Gürtellinie beheimatet war. Jazzinterpretationen von Duke Ellington, musikalische Höhepunkte aus dem Musical „My Fair Lady“ sowie ein vollkommen unorthodoxer Seitenhieb hinüber zum Salzburger Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart rundeten das außergewöhnliche Instrumentalkonzert genreübergreifend ab. Alles in allem präsentierte Brasspur mit ihrem Ausflug in die britische Welt der schönen Klänge ein souverän inszeniertes und mit gelungenen Arrangements durchwobenes Konzert. Goldene Instrumentenkunst, die einfach Spaß machte.
Text/Bilder: Thomas Hack