Am 20. Januar feierte Herbert Götz seinen 80. Geburtstag. Er wurde in Bernau bei Neudek im Sudetenland geboren und kam bei der Vertreibung im Jahr 1946 in die damalige Marktgemeinde Göggingen. Hier engagierte er sich gesellschaftlich auf vielen Ebenen und wurde in Folge erst ehrenamtlicher Gemeinderat von Göggingen und ab der Stadterhebung im Jahr 1969 bis zur Eingemeindung nach Augsburg im Jahr 1972 Stadtrat von Göggingen. Seine berufliche Laufbahn begann er bei der Deutschen Bundesbahn und wechselte 1961 zur Landesversicherungsanstalt (LVA) Schwaben. Im Jahr 1980 trat er, der seit 1964 Mitglied der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) war, in deren Kreisverwaltung Augsburg als hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär ein und wurde 1988 Geschäftsführer. In seinem beruflichen und bürgerschaftlichen Werdegang setzte er sich immer für das Wohl seiner Mitbürger ein. So war er Personalrat der LVA Schwaben, dann Personalratsvorsitzender, Vorstandsmitglied der LVA Schwaben, seit 2005 der Deutschen Rentenversicherung. Auch in seiner Freizeit setzt er sich bis heute aktiv in Vereinen ein, so bei den „Naturfreunden Göggingen“ und in der „Heimatgruppe Glück auf“. Seit 2004 ist er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Gögginger Vereine und Organisationen (ARGE Göggingen), welche die Interessen der heute 38 Vereine mit über 15 000 Mitgliedern bündelt und vertritt. Als Anerkennung für sein gesellschaftliches Engagement erhielt er eine Vielzahl von Auszeichnungen, darunter die Verdienstmedaille der Stadt Augsburg, die Verdienstmedaille der Deutschen Rentenversicherung (Bund), und als Krönung im Jahr 2010 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bei der Übergabe des Bundesverdienstkreuzes sagte die damalige bayerische Justizministerin Beate Merk: „Ihr Name dürfte wie kein anderer mit dem Augs-burger Stadtteil Göggingen verbunden sein. Seit über 55 Jahren engagieren Sie sich für die Natur, den Sport, die Jugend, die Politik, die Justiz und die Wirtschaft. Gibt es etwas, was Sie noch nicht für Göggingen gemacht haben?“
Besondere Verdienste erwarb sich Herbert Götz auch für die Einrichtungen der Heimatvertriebenen aus der Stadt und dem Landkreis Neudek in Göggingen. Als einer von 5 Gögginger Stadträten mit Neudeker Wurzeln sorgte er dafür, dass im Eingemeindungsvertrag der Stadt Göggingen in die Stadt Augsburg im Jahr 1972 der Heimatgruppe „Glück auf“, dem Heimatmuseum Stadt und Landkreis Neudek in Göggingen und dem Neudeker Mahnmal vor dem Gögginger Friedhof ein eigener Paragraph gewidmet wurde. Darin garantiert die Stadt Augsburg den Bestand und die Förderung dieser Neudeker Einrichtungen in Göggingen. Er ist Mitbegründer der privaten Augsburger Initiative „Die Kinder von damals“, die seit mehr als 27 Jahren freundschaftliche und völkerverbindende Kontakte zu den heutigen Bewohnern von Neudek unterhält und dort soziale Einrichtungen unterstützt. Als 2012 die bisherige Heimatgruppe „Glück auf“ in Göggingen erloschen war, legte Herbert Götz Wert darauf, dass das Heimatmuseum Stadt und Landkreis Neudek in der Gögginger Schubert- Schule erhalten bleibt. So ging von ihm die Initiative einer Weiterführung der Heimatgruppe als eingetragener Verein aus und er stellte sich zusätzlich zu seinen zahlreichen anderen ehrenamtlichen Aufgaben spontan für das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden zur Verfügung, welches er bis heute ausübt. Dafür ehrte ihn die Sudetendeutsche Landsmannschaft mit der Urkunde und Medaille „Dank und Anerkennung“. Wir wünschen dem Jubilar zu seinem 80. Geburtstag alles Gute, Gesundheit und Schaffenskraft für noch viele weitere Jahre.
pm Heimatgruppe „Glück auf“