Göggingen: Heiße Themen bei Feuerwehrversammlung

Die Vorstandschaft der FFW Göggiingen bei der Generalversammlung im Pfarrsal der Erlöserkirche. Das Bild hinter ihnen: keine modernes Kunstwerk sondern ein Detail des maroden Gerätehauses

Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr mit Berichten, Ehrungen und Sternsingern

„Ohne den Einsatz und das Engagement der Freiwilligen Feuerwehren, insbesondere der Freiwilligen Göggingen, wäre die Evakuierung anlässlich des Bombenfundes so nicht möglich gewesen“ – Ordnungsreferent Dirk Wurm drückte seinen Dank an die Aktiven und die Vorstandschaft aus und betonte, dass es nur diesem Feuerwehreinsatz zu verdanken gewesen sei, dass der Zeitplan auf die Minute eingehalten werden konnte.
Dauereinsatz bei Evakuierung
Der Bombenfund an der Jakoberwallstraße und die Evakuierung waren ein wesentliches Thema bei der diesjährigen Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr und Kommandant Kai Faßnacht schilderte die Vorgänge – soweit sie die Gögginger Wehr und damit auch ihn selbst betrafen –
ausführlich anhand des von ihm erstellten Protokolls. Angefangen von der Alarmierung am 21.Dezember 10 Uhr bis hin zum Abbau der vorsorglich aufgestellten Feldbetten am 2. Weihnachtsfeiertag. Interessante Details dazu: „Am 23. 12. abends wurde festgestellt, dass noch kein Text für die Lautsprecherdurchsage an die Bevölkerung existiert – den habe ich dann noch aufgenommen. Am 25.5. haben wir das Fernsehteam des ZDF getroffen; deren Aufnahmen wurden wurden zwar hier nie ausgestrahlt, dafür aber in Finnland, wie mir ein Bekannter von dort gleich mitteilte.“ Abschließend bedankte sich Kommandant Faßnacht nochmals bei allen Einsatzkräften, von denen einige sogar von weit her angereist waren: „Insgesamt haben wir rund 702 Stunden in die Aktion investiert“, fasste er unter dem Applaus der Gäste zusammen, darunter die Stadträte Leo Dietz, Florian Freund und Sieglinde Wisniewski
Neubau Gerätehaus …
Auf großes Interesse bei den Anwesenden stießen die Ausführungen von Dirk Wurm zum Neubau des Gerätehauses, dessen Notwendigkeit Vorstand und Kommandant in ihren Berichten angesprochen und mit Bildern dokumentierten. Er verstehe ein bisschen die Ungeduld und auch die Verärgerung über die Verzögerung räumte Wurm ein. Dies sei zum einen der Änderung des Raumkonzepts geschuldet, das gemäß der aktuellen Haushaltslage nach unten angepasst werden musste; zum anderen habe man zwei Monate verloren wegen der Verhandlung mit dem Nachbarn Hessing. Dabei sei es um eine mögliche Tiefgarageneinfahrt gegangen, derentwegen einige der 16 – 18 Parkplätze für Aktive hätten wegfallen müssen.
Einsparungen gegenüber der ursprünglichen Planung verteidigte Wurm damit, dass eben nur soviel ausgegeben werden dürfe wie der Stadtrat zeitnah genehmige: „Ich habe keine Lust, dass es so kommt wie in Inningen; nach meiner Amtsübernahme durfte ich mir bei der Feuerwehr zwei Jahre lang bei jeder Versammlung die Frage anhören, wann denn die Stadt endlich die Küche bezahle.“ Hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs verkündete der Ordnungsreferent einigermaßen Erfreuliches: „Der Bauantrag ist gestellt; ich gehe davon aus, dass wir noch vor der Sommerpause mit der Planung so weit sind, dass wir mit dem Bau beginnen können.“
Gewalt gegen Einsatzkräfte
Aus aktuellem Anlass (Silvesterparty Innenstadt!) machte Ordnungsreferent Dirk Wurm deutlich: Er habe keinerlei Verständnis für tätliche Angriffe auf Einsatzkräfte, egal ob auf Polizei, Feuerwehr oder Rettungskräfte. „Ich persönlich unterstütze voll und ganz den diesbezüglichen Gesetzesentwurf von Justizminister Heiko Maas zu den §§ 114/115 neu Strafgesetzbuch.“ Danach können für Angriffe nicht nur auf Angehörige staatlicher, sondern auch vergleichbarer Organisationen Gefängnisstrafen von 3 Monaten bis 5 Jahre verhängt werden.
Von zahlreichen Aktionen und Aktivitäten der Jugendfeuerwehr konnte Jugendwart Florian Ludl berichten, vor allem von „sagenhaften 9 neuen Mitgliedern“ dank des Aktionstages der Jugendfeuerwehr. Insgesamt wuchs die Jugendfeuerwehr Göggingen im Jahr 2016 um elf Neuzugänge und außerdem mit Thomas Huber um einen neuen Betreuer.
Im Wechsel mit dem unterhaltsamen Teil des Jahresprogramms (Schwimmen im Titania, Nachtwanderung, großes Zeltlager, Karaokeabend …) absolvierten die 26 jungen Mitglieder 23 Jugendübungen, dazu kamen die Übungen für die Jugendleistungsprüfung (am 22. Oktober von allen erfolgreich beendet) und wöchentliche Samstagsdienste.
Im Frühjahr hielt der „Erste-Hilfe-Trainer“ Anton Egetemeir für die Jugend einen Unterricht in Sachen Erstmaßnahmen an Verletzten ab.
Seinen Bericht schloss der Jugendwart mit einem Dank an alle, die die Jugendfeuerwehr wieder tatkräftig unterstützt haben, besonders an Firma Eser, für die Spende von 350 Euro aus der gemeinsamen Aktion mit Hebebühnen bei der Italienischen Nacht.

Text / Bilder: Gunnar Olms