Gemeinsam gegen das Unkraut! Stadtbergens Straßen bröckeln. Umweltauflagen rufen alle Bürger zur aktiven Mitarbeit auf

Gemeinsam gegen das Unkraut! Stadtbergens Straßen bröckeln. Umweltauflagen rufen alle Bürger zur aktiven Mitarbeit auf


Gärten und Grünzüge sind ein wichtiger Bestandteil einer jeden Ortschaft und sorgen auch in Stadtbergen dafür, dass die Stadt ein kleines bisschen lebenswerter wird. Doch viele Pflanzen besitzen nicht nur eine wunderschöne symbolische Kraft, sondern eine sehr sichtbare obendrein: Blumen reißen Bordsteine auf, Gräser bringen Gehwege zum zerbröckeln, Wurzeln dringen in die Wände ein. Bis vor einigen Jahren hatten sich die Mitarbeiter vom Bauhof noch um die Beseitigung dieses Straßenbegleitgrüns kümmern können, doch neue Umweltauflagen schoben einen ökologischen Riegel vor: „Unkrautvernichtungsmittel dürfen nicht mehr eingesetzt werden“, informiert Bürgermeister Paulus Metz, „aber ohne die Beseitigung des schädlichen Grüns werden unsere Straßen kaputt gehen.“ Laut der Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen sind seit dem Jahre 2009 alle Stadtberger Anwohner dazu aufgerufen, den Wildwuchs an Wegen und Straßenrändern eigenhändig zu entfernen, um einen einwandfreien Zustand der Verkehrswege sicherzustellen. Eine Unterlassung ist hierbei auch kein Kavaliersdelikt, wie die Leiterin des Ordnungsamts Barbara Tietböhl erklärt, sondern stellt tatsächlich eine Ordnungswidrigkeit dar. Gemäß dem Pflanzenschutzgesetz sind chemische Mittel auf Wegen, Einfahrten und Bürgersteigen mittlerweile strengstens verboten, wobei Zuwiderhandlungen mit Geldbußen bis zu 50.000 EUR geahndet werden können. Den Pflanzen darf auch nicht mit „üblicher“ Haushaltschemie wie etwa Essigreiniger oder Salzwasser zu Leibe gerückt werden, doch es gibt andere einfache Methoden, den unliebsamen Eindringlingen den Garaus zu machen: kleine Gartenharken, Gasflammen oder ein paar umfunktionierte Haushaltswerkzeuge reichen in den meisten Fällen aus. Im Extremfall wird dann halt einfach nach guter alter Art „gezupft“. Ein kleiner Tipp: Nicht verzweifelt auf die vielen kleinen Ritzen schauen, die noch vor einem liegen, sondern sich freuen, wie sich die Eimer allmählich füllen! Ein wahres Wunder bewirkt es auch, wenn man sich nicht mit verbissener Miene auf die Arbeit konzentriert, sondern die Finger einfach von alleine „werkeln“ lässt. Der Kopf ist dann wieder frei für die vielen schönen Dinge, die solche Arbeiten nach sich ziehen – wie etwa eine lebenswerte Stadt, die man selber mitgestaltet hat. Stadtbergen kann stolz auf seine vielen Grünflächen sein und muss diese unbedingt auch erhalten, doch ohne sichere und stabile Verkehrswege könnte es zukünftig große Probleme geben. Wichtiges Ziel für die Stadt sei daher, mit allen Bürgern gemeinsam eine lebenswerte Umwelt zu erhalten, gleichzeitig aber auch ein funktionierendes Wegenetz zu gewährleisten und Unkosten zu vermeiden. Wie man nun letztendlich die Neubesiedelung der Pflanzen verhindern kann? Leider überhaupt nicht, denn gegen die Natur ist eben nach wie vor noch kein Kraut gewachsen… Text/Bilder: Thomas Hack