Frühjahrskonzert begeistert Publikum: Stadtberger Orchester feiert sein Debüt mit neuem Dirigenten Roberto Seidel |
Die Premiere ist geglückt: Das Stadtberger Orchester hat sein erstes Konzert unter der Leitung des neuen Dirigenten Roberto Seidel gegeben und dafür lang anhaltenden Applaus erhalten. Im Stadtberger Bürgersaal spielten die Amateurmusiker die Ouvertüre zu Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Idomeneo“, Mozarts Klavierkonzert für Violine und Orchester A-Dur KV 366 und die Symphonie Nr. 4 d-moll Op. 120 von Robert Schumann. Als Gastsolistin brillierte Sarah Christian, eine junge Augsburger Interpretin, die für ihr Violinspiel bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Seidel erwies sich als exzellenter Dirigent, der das Stadtberger Orchester durch seine hochkonzentrierte Arbeitsweise und entspannte Ausstrahlung dazu beflügelt, über sich selbst hinauszuwachsen. Mit viel Gespür für Mozarts Vielschichtigkeit erweckten die Musiker an diesem Abend die Dramatik der virtuosen Idomeneo-Ouvertüre zum Leben. Sarah Christian glänzte vor allem im Solopart des Klavierkonzerts für Violine und Orchester A-Dur KV 366. Sie bewies, dass sie nicht nur ihr Instrument beherrscht, sondern hingebungsvoll und genau spielt. Im Bürgersaal herrschte angesichts dieser Virtuosität staunende Stille, die schließlich durch begeisterten Applaus und Bravo-Rufe abgelöst wurde. Schumanns letzte Sinfonie, die wehmütige wie auch idyllische und selbst humoristische Passagen enthält, bewältigte das Orchester mit wendiger Artikulation. „Einfach fantastisch“, schwärmten Dr. Ludwig Fink, der Bürgermeister von Stadtbergen, und Horst Brunner, der Kulturreferent der Stadt, in der Pause. Ebenso im Publikum: der Berliner Komponist Herbert Baumann, Seidels Vorgängerin Christina Drexel und einige Mitglieder des Stadtberger Stadtrats. Die sechsmonatige Probenzeit, die dem Konzert vorausgegangen war, hat also ihre Früchte getragen. Seidel hat diesen Zeitraum genutzt, um, wie er gegenüber unserer Zeitung sagte, „in einem ersten Schritt gemeinsam die Technik zu erarbeiten und anschließend die musikalischen Zusammenhänge kreativ freizulegen“. Sein wichtigstes Ziel sei, die Spielfreude der Musiker zu fördern. „Ich bin glücklich über unseren heutigen Auftritt. An diesen Erfolg gilt es anzuknüpfen“, fügte der einstige Schüler des weltbekannten Dirigenten Sergiu Celibidache hinzu.Glücklich zeigten sich auch die Orchestermitglieder, die sich im Rahmen einer Auswahlaktion beinahe einstimmig für Seidel als neuen Dirigenten entschieden hatten. „Die Zusammenarbeit mit ihm ist sehr angenehm. Er hat unsere Erwartungen voll erfüllt“, sagte der Vereinsvorsitzende Alois Wunder. Seidel führe das Orchester an seine Grenzen heran, ohne dabei Druck auszuüben. „Herausforderungen sind doch dazu da, um an ihnen zu wachsen. Der Ehrgeiz der Musiker entwickelt sich ganz von selbst“, so Wunder weiter. Eine nächste Gelegenheit, das Stadtberger Orchester zu erleben, bietet sich bei einem Serenadenabend am Freitag, 27. Juni, im Botanischen Garten. Beginn ist um 20.30 Uhr. Gespielt wird unter anderem „Die Moldau“ von Bedrich Smetana. Das Orchester sucht übrigens weitere Mitglieder. Wer mitwirken möchte, soll sich beim Orchesterverein unter Telefon (0821) 793481 melden. Weitere Informationen sind unter www.stadtberger-orchester.de abrufbar. Text und Bilder: Daniela Ziegler