Für alles ist ein Kraut gewachsen: Tipps unserer Mitarbeiterin Ulrike Bagger: Safran, 2. Akt (Fortsetzung aus Ausgabe 5) |
Ende Oktober zeigen sich auf den Feldern die violetten Blüten, die als ganze gepflückt werden .In einem zweiten Arbeitsgang werden die orangefarbenen Narben mit der Hand ausgezupft und schonend getrocknet. Zur Gewinnung von einem Kilogramm Narben werden ca 130.000 Blüten oder 390.000 Fäden benötigt. Beim Trocknen verlieren die Fäden außerdem noch vier Fünftel ihres Gewichts!Bei solch aufwendiger Gewinnung dieses Gewürzes ist es leicht vorstellbar, dass seit altersher eine gewisse „Profitmaximierung“ ge-sucht wurde! Seitdem Safran gehandelt wird, wird er auch gefälscht – es wäre naïv, anzunehmen, daß sich im 20. Jahrhundert daran plötzlich etwas ändern sollte. Die Möglichkeiten zum Betrug sind vielfältig: Eine grobe Täuschung ist etwa das Verkaufen von Pflanzen, die mit Safran gar nichts zu tun haben – gefärbte Grasspelzen, Färbersaflor(eine Distelart) oder Ringelblumen (Calendula) sind dabei offensichtliche Kandidaten; auch die irreführende Bezeichnung von Curcuma als Indischer Safran grenzt an Betrug (immerhin gibt es in Indien auch eine Safranproduktion). Oft wird echter Safran auch mit solchem Material gestreckt. Letztlich wird Safran auch noch oft künstlich beschwert, indem man ihn mit Öl oder Glycerin bedampftImmer wieder hört man von Urlaubern, die z.B. auf orientalischen Märkten Safran zu einem Spottpreis erstanden haben. Zu Hause entpuppt sich das vermeintliche Schnäppchen dann leider oft als Betrug. Woran erkennt man also echten Safran guter Qualität? • Geruch: Safran hat einen markanten, bitter-aromatischen Duft, der einem beim Öffnen der Verpackung sofort entgegenschlägt.• Aussehen: Die Fäden sind trompetenförmig und dunkelrot. Ihre Länge beträgt je nach Anbaugebiet und Qualität ca. 1 bis 4 cm. Safranpulver besitzt eine ziegelrote Farbe.• Färbekraft: Nehmen Sie einen Faden in die Hand und benetzen Sie ihn mit etwas Wasser. Der gelbe Farbstoff löst sich sofort!Bevorzugen Sie beim Kauf Safranfäden. Diese bewahren ihr kostbares Aroma länger als gemahlener Safran. Zudem sind sie nicht so einfach zu imitieren wie Safranpulver, das leichter mit billigen Zutaten gestreckt werden kann. Lassen Sie sich von Schnäppchenpreisen nicht zum Kauf verleiten! Echter Safran ist auch in den Erzeugerländern teuer!St.-Anna-Apotheke · Göggingen · Bgm-Aurnh.-Str. 10 86199 Augsburg · Telefon 91225