Fotografische Momente: Ausstellung im Rathausfoyer

Was haben „Dax-Kurve“, „Wolkenkuckucksheim“ und ein „Ein Schluck Käse“ gemeinsam? Es sind allesamt Titel der besten Bilder, die Reinhold Ratzer Ende September einer breiten Öffentlichkeit präsentierte – ermutigt durch die Stadtberger Künstlerin Friederike Klotz.


„Die Botschaft meiner Bilder ist nicht, die Realität neu zu interpretieren, ich versuche vielmehr den ästhetischen Gesichtspunkt herauszustellen“, so Reinhold Ratzer, der seit über 25 Jahren fotografiert. Die Perspektive durch den Sucher seiner Kamera führt zu einem überraschenden Blick auf Dinge, die man im Alltag schon oft gesehen, so aber noch nicht wahrgenommen hat. „Wie oft bin ich schon am MAN-Hochhaus und der Haindl-Villa vorbeigefahren, ohne die echte Schönheit zu erkennen“, beteuert Karlheinz Schuster, 2.Bürgermeister, in seiner Rede zur Begrüßung des „Stadtberger Urgewächs“. Schon den Vater von Reinhold Ratzer habe er früher immer mit dem Fotoapparat auf die Pirsch gehen sehen.Unter den 32 ausgestellten Kunstwerken von Reinhold Ratzer, der als Werbefachmann arbeitet, sind einige Natur-Technik-Analogien, wie beispielsweise das Duo „Sonnenkollektor“ und „Sonnenschutz“. Während sich auf dem ersten Bild eine Margarite der Sonne entgegen streckt und versucht, mit ihren Blütenblättern die Strahlen einzufangen, zeigt die Fotografie „Sonnenschutz“ das Sonnensegel des SonyCenters in Berlin, welches den Hof überdacht und so vor Sonnenlicht abschirmt.Zu den Winterimpressionen gehört das Schwarz-Weiß-Bild „Vergattert“, das der Künstler vor fünf Jahren in der Nähe von Hüttenschlag im Großarltal aufgenommen hat. „Diffuses, indirektes Licht hat den Zaun zu einem graphischen Muster gemacht“, sinniert Reinhold Ratzer. Das sind dann diese Momente, in denen er erkennt, dass es sich um ein Motiv handelt.Hanspeter Plocher, Dozent für Romanistik und französische Literatur an der Uni Augsburg, würdigte die Werke von Reinhold Ratzer – selbst studierter Romanist und Germanist – als „optische Leckerbissen ohne Zaubertricks“. Die Bilder sind käuflich erwerbbar und liegen in einer Preisklasse von 90 bis 400 Euro. Daniela Dusold