Mehr als 30 Gäste begrüßen konnte der CSU Ortsvorsitzende Bernd Zitzelsberger beim politischen Frühschoppen der CSU Pfersee in der Kulperhütte, darunter den CSU-Fraktionsvorsitzenden Staatssekretär a. D. Bernd Kränzle, MdL, den CSU-Kreisvorsitzenden und Stadtrat Leo Dietz sowie die beiden Vorsitzenden der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Herz Jesu Pfersee, Hannelore Dörflinger und Albert Bestle.
Zunächst gratulierte Zitzelsberger dem Ehepaar Dörflinger unter großem Beifall aller Gäste zur Goldenen Hochzeit, woraufhin Bernd Kränzle beiden spontan eine für ein Jahr kostenlose CSU-Mitgliedschaft anbot.
Zitzelsberger lenkte den Blick zunächst auf Franz Josef Strauß, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag hätte. Es stehe ihm zwar nicht zu, Strauß ganzheitlich zu würdigen, aber: „Ich möchte darauf hinweisen, dass es ohne ihn heute wohl nur Boeing als weltweit führenden Flugzeughersteller gäbe und Airbus nicht.“
Zur den derzeit enormen Füchtlingsströmen sagte Zitzelsberger, dass all diese Menschen selbstverständlich von uns menschenwürdig und human behandelt werden müss ten, machte aber auch deutlich, dass es zunehmend Ängste und Befürchtungen in der Bevölkerung gebe, die rechtsextremen Parteien Wähler zutreiben könnten. Zudem sei es eine sehr große Herausforderung, sehr viele Menschen, die aus einem anderen Kulturkreis mit anderen Wertvorstellungen und einem anderen Menschen- und Frauenbild kämen, hier zu integrieren. Integration gelänge aber unter anderem nur über die deutsche Sprache, Arbeit, Vereine und nachbarschaftlichen Austausch. Er verwies auf die aktuelle Resolution der CSU Landtagsfraktion und betonte, dass man in ob erster Priorität die Fluchtursachen wie in Syrien, aber auch in Afrika bekämpfen müsse. Ansonsten könne man weiterhin nur auf die anhaltenden Flüchtlingsströme reagieren. Deutschland könne finanziell, wirtschaftlich, gesellschaftlich, aber auch hinsichtlich der Aufnahmefähigkeit seines Arbeitsmarktes an seine Grenzen kommen. Daher müsse auch in Europa eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge erfolgen.
Kränzle gab Zitzelsberger hinsichtlich seiner außenpolitischen Lageeinschätzung recht und berichtete von seinem Treffen in Kloster Banz mit Viktor Orban, der die Dinge mit großer analytischer Klarheit angesprochen habe.
Goggelesbrücke nicht finanzierbar
Er verwies auf den mit viel Geld auch bei der Kulperhütte errichteten modernen Hochwasserschutz, die von Ministerpräsident Seehofer versprochene und eingeleitete Einrichtung einer Uni-Klinik, aber auch auf die sehr angespannte Kassenlage der Stadt Augsburg. Ein Projekt wie die Goggelesbrücke sei aktuell nicht finanzierbar.
Zitzelsberger äußerte hierfür Verständnis mit den Worten: „Wenn nicht heute, dann morgen“, und deutete damit an, dass er an der Wiedererrichtung dieser Brücke auf jeden Fall festhalten werde. Anschließend gab der KAB-Vorsitzende Albert Bestle einen kurzen geschichtlichen Rückblick auf 125 Jahre KAB. 1890 war es der katholische Pfarrer Dirr, der als Präses die KAB mit gründete und führte. Die Situation der Arbeiterinnen in den Fabriken des damaligen Dorfes Pfersee und deren Integration sowie Unterstützung bei der Kinderbetreuung verglich er mit den Herausforderungen der heutigen Zeit. In den letzten Jahren waren es unter anderem Situationen wie die der bei Schlecker beschäftigten Frauen, mit denen sich die KAB auseinandersetzte.
Der CSU-Kreisvorsitzende Leo Dietz dankte Zitzelsberger für sein bisheriges Engagement in den letzten acht Monaten seit seiner Wahl zum CSU-Ortsvorsitzenden. Dafür gab es spontanen Applaus aller Anwesenden, etwa die Hälfte davon CSU-Mitglieder.
Thomas Maier, Kreishandwerksmeister, erläuterte aus Sicht des Handwerkes, welche Schwierigkeiten es teilweise gebe, Flüchtlinge einzusetzen: Unter anderem sei dies die Sprachschwäche und dass sowohl Handwerk als auch Industrie an Grenzen stoßen. (zr)