Eine immer wieder gestellte Frage am Donnerstag, 30. Juni an die Organisatoren der monatlichen Seniorenspaziergänge war: „Wie machen Sie es, dass wir bei unseren Spaziergängen fast immer schönes Wetter haben?“ Dies wird natürlich nicht verraten, sonst funktioniert es nicht mehr. Und tatsächlich für 4 Stunden tat sich ein Sonnenfenster auf.
Jedes Jahr führt zu einer anderen Jahreszeit ein Spaziergang durch den Botanischen Garten und immer wieder gibt es neue Eindrücke, etwas zum Bewundern und die Senioren und Seniorinnen sagten zum Abschluss: Es war wieder sehr schön!
Bei angenehmen Temperaturen konnten die Teilnehmer nach Belieben durch den Botanischen Garten bummeln, ohne dass viele Besucher die Idylle störten. Schwerpunkt war diesmal die Rosenblüte. Allein 280 verschiedene Arten und Sorten von Rosen werden von den dortigen Gärtnern gepflanzt. Besonders beeindruckend der Blick rund um den Rosenpavillion. Soweit das Auge reicht Rosen in den unterschiedlichsten Farben und Formen und mitten drin eine über 2 Meter hohe Ritterspornanpflanzung, die mit ihrem leuchtenden Blau besondere Bewunderung fand. Aber auch sonst gab es viel Interessantes: Ein Tulpenbaum stand in voller Blüte, eine Zierbananenpflanze mit großen rötlichen Blättern, im tieferliegenden Senkgarten mit eigenem Kleinklima der skurrile Schwarzlippenstrauch und die Wunderblume mit ihren Blüten in unterschiedlichen Farben oder der gepflegte Japangarten mit dem plätschernden Wasser. Im Tropenhaus fand man die echte Vanille und die indische Pfeifenwinde zeigte gleichzeitig ihre rotbraunen geschlossenen Blütenblätter, eine geöffnete Blüte und die dann entstandene Frucht. Bei der großblättrigen Lotuspflanze im Wasserbassin war eine weiße Blüte aufgegangen. Mit über 3.000 verschiedenen Pflanzenarten weist der Botanische Garten ein breites Spektrum auf.
Den Kastaniengarten des dortigen Wirthauses hatten die Senioren und Seniorinnen diesmal fast für sich ganz allein und ließen es sich bei Kaffee und Kuchen oder einer kräftigen Brotzeit recht gut gehen.
Das Ziel der Wandergruppe am Samstag, 18. Juni war diesmal das kleine, im Paartal gelegene Städtchen Schrobenhausen mit rund 16.000 Einwohnern. Ein Rundgang bietet zahlreiche Sehenswürdig-keiten: Eine kleine, aber sehr reizvolle Altstadt, die St. Jakobs- und Frauenkirche, eine teilweise noch erhaltene Stadtmauer mit Wehrtürmen aus dem 15. Jahrhundert, das Zeiselmairhaus, ein mittelalterliches Handwerkerhaus von 1478 und einen schönen Spazierweg auf dem Stadtwall. In die Stadtmauer eingebunden ist das Lenbachmuseum, das auch das Geburtshaus von Franz Lenbach, eines bekannten Portraitmalers ist, der 1836 zur Welt kam. Eine Reihe von Bildern konnten die Teilnehmer näher in Augenschein nehmen. Weit über die Grenzen hinaus ist die Gegend um Schrobenhausen als Spargelland bekannt. Im Ort selbst gibt es das einzige Spargelmuseum Europas, untergebracht im sogenannten Amtsturm, der im 15. bis zum 18. Jahrhundert als Gefängnis diente. Im Rahmen einer Führung wurde alles rund um den Spargel behandelt: Geschichte, Botanik, Anbau, die praktischen Tätigkeiten, Kunst und Kuriositäten. Ein Spargelessen in einer der zahlreichen Gaststätten durfte zur Abrundung des Programms natürlich nicht
fehlen.
Raimund Strauch