Ein Stadtrundgang der etwas anderen Art …

Ein Stadtrundgang der etwas anderen Art …


Einen kolonialen Stadtrundgang durch Augsburg und der Rest der Welt unternahm die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Stadtbergen mit den „Fairtrade-Expertinnen“ Margarete Aulbach und Christine Weiner.In diesem Stadtrundgang der etwas anderen Art wandelten die Teilnehmer auf den Spuren der kolonialen Stadtgeschichte Augsburgs. Einige eher alltägliche Stationen nahmen sie zum Anlass, Auswirkungen globaler wirtschaftlicher und politischer Zusammenhänge zu beleuchten. Drei Aspekte kolonialen Denkens und Handelns spielten dabei eine Rolle: Augsburg als römische Gründung und Kolonie, Augsburg als Zentrum des internationalen Warenhandels zur Zeit der Fugger und Welser im und die heutigen Beziehungen zu Ländern des Südens –als Staatsbürger und Konsumenten. Dabei kam zum Ausdruck, dass auch heute noch die Welt oft durch eine „koloniale Brille“ gesehen wird. Der Rundgang startete am Stadtmarkt mit dem Schwerpunkt, wie sich seit Columbus der Speiseplan der Augsburger verändert hat und mit welchen Auswirkungen auf die heutigen Ernährungsgewohnheiten zu rechnen ist. Weiter ging es durch die Annastraße, dem einstigen Wohnsitz von Bartholomäus Welser (der von 1511 bis 1519 im Haus Nr. 29 lebte), der die ersten deutschen Kolonialunternehmungen nach Südamerika führte. Einige Häuser weiter (einst Kröll und Nill) lebte die Familie Fugger. Das Haus war von 1488 bis 1707 im Eigentum der Familie, in ihm befand sich hinter dem Erker im Mettlochgäßchen von 1459 bis 1525 die goldene Schreibstube des größten Kolonialkaufmanns Jakob Fugger, des Reichen. Über den Rathausplatz mit Blick auf Kaiser Augustus endete der spannende Rundgang im Weltladen, der mit dem Fairen Handel ein gutes Beispiel für verantwortungsvollen Umgang mit Menschen und Ressourcen in entfernten Teilen der Welt ist. Ingrid Strohmayr