Arbeiterwohlfahrt AWO Augsburg-Land zieht auf Kreiskonferenz Bilanz. Vorstand nahezu einstimmig im Amt bestätigt
„Lass die Sonne in dein Herz…“ – Der 20-köpfige Chor aus dem Lechfeld ließ augenblicklich eine ausgelassene Stimmung in Stadtbergens Haus der Familie aufkommen. An der Gitarre: Großaitingens Altbürgermeister Franz Stellinger, im Verhandlungssaal: die stellvertretende Landrätin Sabine Grünwald, AWO-Landesvorsitzender Thomas Beyer sowie knapp 50 Delegierte aus rund 20 Ortsvereinen, die gemeinsam über einen neuen Vorstand im Landkreis zu entscheiden hatten. Die Arbeiterwohlfahrt Augsburg-Land hat in ihrer Kreiskonferenz die Weichen für die nächsten vier Jahre gestellt und das überregionale Treffen auch zum Anlass genommen, eine umfassende Bilanz ihrer Arbeit zu ziehen. Bevor jedoch zum offiziellen Urnengang aufgerufen wurde, sprach Stadtbergens Bürgermeister Paulus Metz seine Wertschätzung gegenüber dem Wohlfahrtsverband aus: „Es sind die sozialen Dinge, die die substanzielles Gewicht haben. Und gerade die Zusammenarbeit vor Ort ist sehr wichtig.“ Schwabens AWO-Präsidiumsvorsitzender Heinz Münzenrieder ging weiterführend auf konkrete Projekte ein, die von der Arbeiterwohlfahrt derzeitig in Angriff genommen werden. Besonders freue ihn die neue integrative Wohnanlage für Bürger und Flüchtlinge in Schwabmünchen: „Dies ist ein Leuchtturm im ganzen Landkreis“, verkündete er nicht ohne Stolz. Im folgenden Rechenschaftsbericht verwies AWO-Kreisvorsitzender Alois Strohmayr auf weitere Erfolge der letzten Jahre, wie etwa Fair-Trade-Veranstaltungen, die zunehmend beliebter werdenden Kindererlebniswochen, den neuen Facebook-Auftritt und nicht zuletzt die Beteiligung am landesweiten Großprojekt „Engagement macht Schule“, für welches der Kreisverband aufgrund seiner vorbildlichen Voraussetzungen ausgewählt wurde. Die Mitgliederzahlen des Verbandes gingen laut Strohmayr derzeitig zwar bundesweit zurück, doch konnte in den letzten vier Jahren im Landkreis Augsburg ein absoluter Zuwachs von 123 Personen verzeichnet werden. AWO-Landesvorsitzender Thomas Beyer sprach anschließend über die aktuellen Herausforderungen der bayerischen Sozialpolitik und ging dabei vor allem auf die derzeitige Flüchtlingssituation ein. „Wir tun was!“, bekräftigte er in Anspielung auf die populär gewordenen Worte der Bundeskanzlerin zu diesem Thema. Diesbezüglich verwies er unter anderem auf die Asylbetreuung, die Rückholberatung und die Migrationsdienste, in denen die AWO bereits seit den 1950er Jahren tätig sei. Im Hinblick auf die Verbandsgründerin Marie Juchacz sagte er: „Die AWO weiß, was es heißt, verfolgt zu werden und fliehen zu müssen!“ Doch ließ der Landeschef nicht außer Acht, dass es auch hierzulande soziale Schieflagen gäbe. So seien alleine in Bayern 1,7 Millionen Menschen von der Armut bedroht.
Bei den anschließenden Kreisverbandswahlen haben die Delegierten schließlich geschlossene Einigkeit demonstriert: Nahezu einstimmig wurde der bisherige Vorstand und dessen Funktionäre in ihren Ämtern bestätigt. Am Ende sprachen sämtliche AWO-Mitglieder ihre Zufriedenheit aus, wobei es sich der alte (und neue) Kreisvorsitzende Alois Strohmayr nicht nehmen ließ, den erfolgreichen Tag unter das Lebensmotto des Schriftstellers Ferdinand Lassalle zu stellen: „Arbeiter sind wir alle, sofern wir nur eben den Willen haben, uns in irgendeiner Weise der menschlichen Gesellschaft nützlich zu machen.“
Neuer Vorstand des AWO-Kreisverbandes Augsburg-Land:
Vorsitzender: Alois Strohmayr
Stellvertretende Vorsitzende: Andreas Hornung, Hertha Hurler, Armin Schmid · Ersatzstellvertreterin: Sigrid Beck
Kassier: Peter Ullmann (Ersatz: Daniela Ziegler)
Schriftführer: Kuno Dietrich (Ersatz: Thomas Hack)
Revisoren: Rolf Camminadi, Uwe Holtz, Irmgard Scherer
Für ihre besonderen Verdienste wurden geehrt:
Irmgard Kretschmer, Beate Kraft, Renate John, Munda Mack, Barbara Stieglmair, Peter Ullmann
Text/Bilder: Thomas Hack