Ein Jahr war schnell vorüber … Bürgermeister Paulus Metz hielt mit Daten und Fakten Rückschau – und Vorausschau
Die Gäste des Neujahrsempfangs der Stadt standen dicht gedrängt, die 160 Sitzplätze im vorderen Teil des Saales wurden noch rasch um einige ergänzt, etliche Besucher nutzten die zur Beleuchtungstechnik hinaufführenden Stufen als Sitzplatz – kurz, es war brechend voll im Bürgersaal. Die Vormittagssonne schien hinein und der Beamer kämpfte dagegen an um die Bilder auf der Projektionswand einigermaßen kontrastreich darzustellen. Es waren die die Bilder von Ereignissen des vergangenen Jahres, die bei manchen im Publikum Erinnerungen wachriefen, für manche neu waren, für alle aber deutlich machten, dass sich wieder viel getan hat – dass Stadtbergen viel getan hat – , in diesem weiteren Jahr, das sich seiner Geschichte hinzufügt.
Aufs Energiesparen viel Energie verwandt …
Energiewende, Energieein-sparung und „Erneuerbare Energie“ thematisierte Metz zu Beginn seiner Rede und listete entsprechende Maßnahmen auf, die in Stadtbergens Schulen, Kindergärten, Sporthallen, dem Hallenbad und dem Feuerwehrgebäude nicht nur ergriffen wurden, sondern auch gegriffen haben: z.B, die Hackschnitzelheizung nebst Vollwärmeschutz der Kita am Reiterweg (268.500 ¤) reduzierten die Heizkosten von bisher 8.500 ¤ jährlich auf 450 ¤ seit August 2012, die neue Lüftungsanlage im Hallenbad (über 400.000 ¤) reduzierte den Stromverbrauch um die Hälfte. Eine Reduzierung vermeldete das Stadtoberhaupt auch bei der Pro-Kopf-Verschuldung in Stadtbergen, die um 132,99 ¤ auf 693,04 ¤ gesenkt werden konnte. Und reduziert haben auch viele Autofahrer ihre Geschwindigkeit in Stadtbergen – manchmal allerdings zu spät, und sind dann geblitzt worden. Seit Mai 2012 hat Stadtbergen nämlich eine Geschwindigkeits- und Parkraumüberwachung, eine Einführung, die vielleicht nicht zu den 176 Bürgeranliegen gehörte, die in den 11 Bürgermeister-Sprechstunden des Jahres vorgebracht wurden, die sich aber als notwendig erwiesen habe, so das Stadtoberhaupt.
Wir sind ein wenig weniger
Die Bevölkerungszahl in Stadtbergen ist mit 14.613 quasi stabil. Den 121 Geburten im vergangenen Jahr stehen 165 Sterbefälle gegenüber; den 894 Zuzügen nur 878 Wegzüge. Wie all die Bürger – die Alteingesessenen wie die Zugezogenen künftig in Stadtbergen leben sollen, das Gemeinwesen weiter zu entwickeln, das erklärte Erster Bürgermeister Paulus Metz in einem Ausblick auf 2013 als die Aufgabe der Stadtverwaltung, und er zitierte Antoine de Saint-Exupéry: „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.“ Unser Blick müsse darauf gerichtet sein, was dem Gemeinwesen als Ganzem nütze, betonte Metz. Als Perspektive in der Arbeit von Stadtrat und Verwaltung sehe er die Entwicklung einer durchdachten, lebendigen und schönen Ortsmitte,programmatisch stehe hierfür das Projekt „Zunkunft Ortszentrum Stadtbergen“.
„Fair-Trade-Stadt“
Generell gehe es in der Stadt um die Stärkung der Chancengleichheit für die Angehörigen aller Generationen, um Kommunalpolitik als „Ermöglicher“ und „Ermutiger“ privater Initiativen. Zu solchen Initiativen gehört auch eine, die zwar nicht rein „privat“ ist, sondern in der Vertreterinnen und Vertreter aus den örtlichen Kirchen, Parteien und anderen Institutionen zusammenarbeiten und ihr Ziel erreicht haben: Stadtbergen wurde „Fair-Trade-Stadt“, ein Titel, den der Kölner Verein TransFair vergibt, nach Erfüllung von fünf Kriterien. So muss der Stadtrat in seinen Sitzungen Fair-Trade-Kaffee ausschenken, eine bestimmte Anzahl Einzelhändler mindestens zwei Fair-Trade-Produkte anbieten, eine örtliche Steuerungsgruppe muss gebildet, die Bevölkerung (z.B. über Schulen) informiert werden und der örtlichen Presse müssen mehrere Berichte erscheinen. (Näheres hierzu auf Seite 23)
Mit Sträußen aus fair gehandelten Blumen (gestiftet von der Gärtnerei Schlieper & Hörauf)bedankte sich die Stadt bei der lokalen Steuerungsgruppe.
Große Vorhaben in 2013
Was an Maßnahmen für 2013 so alles ansteht, zählte Metz in einer knappen Zusammenfassung auf: Eine Kinderkrippe mit einem Kostenaufwand von 2 Mio Euro wird in Stadtbergen geplant, für 60 Kinder in vier Gruppen. In Leitershofen wird der Kindergarten St. Oßwald erweitert und aufgestockt. Im Virchov-Viertel entsteht – dank der LEW – die erste Elektro-Tankstelle und mit Unterstützung der Stadtwerke Augsburg wird an der Straßenbahnendhaltestelle der Linie 3 eine Fahrradvermietung eingerichtet werden. Im Bereich der Stadtplanung wird für die bauliche Erweiterung am Elmer-Fryar-Ring der dafür notwendige Bebauungsplan aufgestellt. In Angriff genommen wird auch der Neubau einer Mehrzweckhalle; der Standort wird westlich des Hallenbades sein, die geschätzten Baukosten (ohne Grunderwerb, ohne Außenanlagen) liegen bei 6,5 Mio. Euro. „An Vorbereitung ist noch einiges nötig, der Bebauungsplan muss aufgestellt, die Architekten beauftgtragt werden, das werden wir alles jetzt im Januar und Februar dauf die Bahn bringen“, verkündete Metz.
Demnächst mehrere Jubiläen
Und auch zu feiern wird es in Stadtbergen wieder einiges geben, so zum Beispiel 25 Jahre Togoverein, 50 Jahre Elysée-Vertrag, 100 Jahre TSV Leitershofen, 40 Jahre besteht das Gartenhallenbad, 20 Jahre das neue Rathaus und 10 Jahre der Bürgersaal. Und in eben diesem ging nach ca. zwei Stunden der offizielle Teil zu Ende und die Gäste stärkten sich mit Suppe, Brezen und Broten mit Aufstrich aus Fairem Handel.
Text/ Bilder: Gunnar Olms