„Ein Freudentag für Inningen!“

Gemeinsam für das neue Gebäude (v. li.): Baureferent Werner Franke (AWO), Karina Glas (Landschaftsarchitekten Eger & Partner), Holger Repenning (Einrichtungsleiter AWO-Heim Göggingen), Dr. Heinz Münzenrieder (Vorsitzender AWO Bezirksverband Schwaben), Stadtrat Willi Leichtle, Eckard Rasehorn (Geschäftsführer AWO Kreisverband), Generalplaner Architekt Thomas Hummel (Geschäftsführender Gesellschafter AW Hummel GmbH), Franz Kießling (Vorstand AWO Ortsverband Göggingen), Gerhard Graf (BAuunternehmen Golsner)

Symbolischer Spatenstich für Betreutes Wohnen der AWO

Mit der Feststellung, dies sein ein Freudentag für Inningen begann Dr. Heinz Münzenrieder wohl nicht falsch, als er damit die Gäste und Akteure des symbolischen Spatenstichs begrüßte und das an der Bobinger Straße entstehende Objekt erläuterte: „Wir haben 25 Altenheime und versuchen an jedes ein Betreutes Wohnen anzudocken – acht haben wir schon. Und man könnte fast sagen, Inningen ist für uns das Zentrum von Augsburg; hier haben wir unsere Heime schön rundherum garniert: Göggingen unter Leitung von Holger Repenning, Bobingen, Königsbrunn, Haunstetten …“ Für Inningen wolle die Arbeiterwohlfahrt (AWO) aber einen neuen Weg gehen und auch junge Leute integrieren, z. B. Studenten, Auszubildende, …
Willi Leichtle, der nach eigenen Worten seit 47 Jahren Politik für Innen macht und als Stadtrat, Landrat, Stadtkämmerer und Sportreferent seit 20 Jahren immer bestrebt war, für Inningen eine Ortskern zu entwickeln, sieht sich damit schon auf der Zielgeraden: „Das ehemalige Rathaus, Dorfplatz, Ärztehaus, Apotheke, Kinderkrippe und jetzt eine Seniorenwohnanlage! Hier standen etliche Bauernhöfe leer; ich habe in vielen Verhandlungen, die Erben überzeugen, an die Stadt zu verkaufen, damit ein Dorfplatz entstehen könne und den Rest herauszumessen.“ Und auch die Verwendung des Nachbargrundstücks sei ihm am Herzen gelegen: „Jedes Mal, wenn ich hier vorbei kam, hat mich der Anblick des verfallenen Bauernhauses betrübt und es ist mir gelungen, dass auch dessen Erben an die Stadt verkauft haben. Aber dann? Der WBL war es zu klein für Wohnungsbau. Aber ich bin auch Präsidiumsmitglied der AWO Schwaben und die hat in Inningen was gut zu machen, weil wir noch immer kein AWO-Heim haben! Und jetzt wünsche ich mir, dass die künftigen Bewohner – junge und alte – gemeinsam auf dem Dorfplatz sitzen werden.“
Die wesentlichen Details zum Bau selbst und den Weg dorthin schilderte Architekt Thomas Hummel: „Ein erster Entwurf stammt vom September 2015, im Juni 2016 kamen dann Umplanungen für ein Mehrgenerationenhaus mit zusätzlichem Dachgeschoss dazu und am 5.1.2017 haben wir den Bauantrag eingereicht, der dann am 31.1. 2018 genehmigt war. Bis Ende des Jahres wird der Rohbau fertig sein, das Gebäude hat dann U-Form, mit Blick nach Süden auf den Pfarrgarten, die schon ursprünglich so geplant war, weil wir um den bestehenden Walnussbaum herumbauen wollten. Fachleute haben uns allerdings gleich gewarnt einen so alten Baum – lt. Sachverständigem 50 Jahre – mit Fensterflächen zu umgeben, die das Sonnenlicht fast brennglasartig auf den Baum werfen würden. So haben wir dann im Abstimmung mit dem Amt für Grünordung die Fällgenehmigung erhalten. Danach wurde übrigens festgestellt, dass der Stamm innen bereits gefault war. Aber es wir hier wieder Grün entstehen, mehr als es hier zuvor gegeben hat.“
In kompakter Form nannte Hummel die wichtigsten Daten des Gebäudes, das auch Erd-, Ober- und ausgebautem Dachgeschoss bestehen wird, teilunterkellert und mit Tiefgarage. Im EG und 1. OG entstehen 16 Seniorenwohnungen mit 35 bis 60 qm für 1-2 Personen. In allen Seniorenwohnungen wird auch Betreuung angeboten. Im Dachgeschoss werden 4 Wohneinheiten und 3 Kleinwohnungen errichtet zwischen 24 und 96 qm, davon eine als Wohngemeinschaft. Die Bauausführung erfolgt in massivem Ziegelaußenmauerwerk. Die Wohnungen haben Fußbodenheizung und Lüftungsanlage und erhöhten Schallschutz.
Die Bauzeit wird 18 Monate betragen, die Kosten belaufen sich auf rund 4 Mio. Euro, bei einer Gesamtwohnfläche von 1050 qm. Angrenzend werden öffentliche Stellplätze erstellt und nach Fertigstellung an die Stadt verkauft.
Ein Detail hob Thomas Hummel besonders hervor: „Alle Nachbarn haben die Pläne unterschrieben!“

Text/Fotos: Gunnar Olms