Die Kuratie ist eine „fesche 20jährige“: St. Johannes Baptist feiert zwei Tage lang ihren Geburtstag

Die Kuratie ist eine „fesche 20jährige“: St. Johannes Baptist feiert zwei Tage lang ihren Geburtstag


Pfarrer Stefan Kirchberger von der Evangelischen Dreifaltigkeitskirche in Göggingen bezeichnete die kath. Kuratiegemeinde St. Johannes Baptist als fesche 20jährige, die allen Grund hat zu feiern. In seinem Grußwort beim Festgottesdienst, den Weihbischof Dr. Anton Losinger leitete, lobte Kirchberger, dass die Kuratie sich ihrer Vergangenheit bewusst ist und sich den Herausforderungen, die nicht nur mit dem Neubaugebiet Südlich-der-Friedrich-Ebert-Straße verbunden sind, stellt. Er bot die ökumenische Zusammenarbeit an, den Neu-Göggingern eine Heimat zu bieten.Schon am Samstag gestaltete die Kuratie einen Gemeindetag, an dem zuerst Rückschau gehalten wurde. Alois Schwab, früherer Pfarrer von St. Georg und Michael berichtete, dass der wesentliche Beweggrund für die Errichtung einer eigenen Gemeinde im Gögginger Süd-Osten die Sicherstellung der Seelsorge in kleinen, überschaubaren Gemeinschaften war. Stefan Hois, erster Kurat der Gemeinde, erzählte von den Aufbrüchen und dem großen Engagement von vielen Gläubigen in den ersten Jahren. Von Anfang an war die Kuratie eine Gemeinde, die vor allem aus Menschen bestand, die ihre Fähigkeiten und Talente einbrachten, aber auch Ideen und Vorstellungen äußern und umsetzen konnten. Dies bestätigten auch die anwesenden Priester und Gemeindemitglieder, die seit 1987 Verantwortung übernommen haben. Die Verbindung zur ursprünglichen Pfarrei St. Georg und Michael riss nie ab, sondern man nutzte immer wieder die Chance, sich gegenseitig auszuhelfen und zu befruchten.14 Gruppen, von der Kinderstube bis zu den Blumenfrauen, stellten sich nach dem Rückblick vor und bezeugten so eine lebendige Gemeinde, in der man schnell heimisch werden kann. Jeder, der sich einbringen will, findet hier Gehör und hat die Chance, sein Christsein engagiert umzusetzen. In vier Ateliers (kreativen Workshops) zur Kirchenraum- und Gottesdienstgestaltung, zur Umsetzung der Pfarreiengemeinschaft und zum Umgang mit den künftigen Bürgern im Neubaugebiet, wurden viele kreative Ideen gesammelt, die nun in den nächsten Monaten ausgewertet und umgesetzt werden sollen. Auch hier wurde deutlich, dass eine Gemeinde nicht durch die Institution oder durch den Kirchenbau entsteht, sondern von den Menschen gestaltet wird, die vor Ort leben.Im Festgottesdienst am Sonntag lud Weihbischof Dr. Anton Losinger, selbst in Göggingen wohnhaft, die Kuratiegemeinde ein, immer wieder einen Blick durchs Fenster der Kirche zu wagen. Die Lebenssituationen der Menschen wahrnehmen, gemeinsam mit den Schulen und Kindergärten für die nachfolgende Generation Verantwortung übernehmen und den Glauben an den lebenspendenden Gott bezeugen gehöre zu den wesentlichen Aufgaben einer Gemeinde, so Losinger. Auch er lud die Kuratie ein, sich den Menschen im Neubaugebiet, das künftig ein wesentlicher Bestandteil der Gemeinde sein wird, in der kuratieeigenen Offenheit und Kreativität zu begegnen.Benefiziat Simon Rapp, verantwortlicher Geistlicher für die Kuratie St. Johannes Baptist, betonte in seiner Begrüßung, dass die Kuratie-Kirche, mit ihrer Wohnzimmeratmosphäre und bescheidener Außenwirkung oft nicht als kath. Gotteshaus erkennbar, in den vergangenen 20 Jahren vor allem von den Menschen belebt wurde, die hier ihren Glauben an Gott feiern, und ihn dann in die Welt hinaustragen.Stadtrat Dr. Stefan Kiefer überbrachte die Glückwünsche vom Oberbürgermeister und der Stadt Augsburg. Auch er zeigte sich am Ende des Gottesdienstes, zu dem sich über 300 Gläubige in der Kirche an der Friedrich-Ebert-Straße versammelt hatten, beeindruckt von dieser jungen und lebendigen Gemeinde, bei der auch viele Kinder und Jugendliche ihren Platz finden, im Leben und auch im Gottesdienst.Mit einem kleinen Stehempfang klang das Festwochenende aus, an dem viele ehemalige und aktuelle haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Kuratiegemeinde teilgenommen haben. Jetzt heißt es für die Gemeinde den Schwung mitzunehmen zu den neuen Herausforderungen, die neben der Generalsanierung der Kirche auch in der Einbindung der Neubürger liegt.