Deuringen: Glaube, Hoffnung und ganz viel Liebe

Ehepaar Hylla feierte Diamantene Hochzeit

„Ohne unseren tiefen Glauben an Gott, der uns im täglichen Leben hilft,  wäre uns nicht so viel gelungen, die Liebe hat sich dann von selbst entwickelt“, sagen Johanna und Rudolf Hylla aus Deuringen, beide fleißige Kirchgänger, übereinstimmend. Am 10. November feierte das Ehepaar, das sich seit der Kindheit in Schlesien kennt, die Diamantene Hochzeit zu der Stadtbergens Erster Bürgermeister Paulus Metz herzlichst mit einem Sektpräsent im Namen der Stadt gratulierte.
Ein weiterer Grund zum Feiern
Es gab aber auch noch einen zweiten Anlass für weitere Glückwünsche: Johanna Hyllas 80. Geburtstag am 25. November. Aufgewachsen ist das Paar in Oppeln, einem kleinen Städtchen zwischen Kattowitz und Breslau in Schlesien. Rudolfs Hyllas verwitweter Vater heiratete die Tante von Johanna Hylla, die mit Mädchennamen Matrohs hieß. So baten eines Tages „Tante Lina und Onkel Jakob“ den jungen angehenden Maschinenschlosser Rudolf, doch einmal „die Hanni“ mit ins Kino im Nachbarort zu nehmen. „Ich hab den Eintritt spendiert und ihr sogar auf dem finsteren Heimweg ein schüchternes Küsschen gegeben“, erzählt  Rudolf Hylla verschmitzt. „Doch sie hatte noch zwei weitere Verehrer, letztendlich hat sie sich dann doch den „Besten“ ausgesucht“, freut sich Hylla noch heute. Nach vierjähriger Beziehung gab sich das Paar am 10. November 1956 das Jawort. „Wir feierten eine große wunderschöne Doppelhochzeit mit meiner Schwester Annemie und Schwager Alois, 180 Personen waren dabei“, zeigt sich Johanna Hylla ganz begeistert. Das Paar baut in Schlesien ein Haus, die drei Kinder Andreas (1957), Emilie (1960) und Ursula (1965) machten das Glück des jungen Paares perfekt, doch der innigste Wunsch nach der Ausreise aus Polen blieb. „Wir haben es immer wieder seit 1962 versucht, aber 1978 nach 16 Jahren klappte es endlich“, betont Hylla. Nachdem eine der drei Schwestern seiner Frau in Unterschleißheim bei München eine neue Heimat fand, stand natürlich Bayern ganz oben auf der „Wohn-Wunschliste“ der Hyllas. Der Zufall führte sie nach Augsburg zu ihrem ersten Domizil im Eschenhof. Später fand das berufstätige Ehepaar im Kornfeld in Stadtbergen die erste eigene Wohnung und auch Arbeit. Während Rudolf Hylla seine Brötchen als gelernter Maschinenschlosser verdiente, fand Gattin Johanna, gelernte Buchhalterin, im neueröffneten Klinikum eine Stelle in der Hauswirtschaft, wo sie für die Dienstpläne bis zu ihrem Ruhestand zuständig war. 1988 zogen sie schließlich in ihr „geliebtes“ Deuringen zu Tochter Emilie, die mit ihrem Gatten Manfred den Traum vom schmucken Eigenheim realisierte. „Wir fühlen uns in unserem heimeligen „Dachjuchee“ pudelwohl und haben vor allem unsere Kinder um uns herum“, freuen sich die Diamanthochzeiter, die mittlerweile stolze Großeltern von acht Enkeln und vier Urenkelkinder sind. Sie sind überaus glücklich über ihre intakte Familie, die an oberster Stelle steht. „Jetzt warten wir sehnsüchtig auf die Hochzeiten unserer Enkel, denn schließlich will ich möglichst auf allen noch so richtig tanzen“, lacht die temperamentvolle Johanna Hylla. „Wer 60 Jahre zusammen hält, muss sich ergänzen, mal hat sie recht,  einmal ich, aber da sind wir uns einig!“, verrät der Gatte das „Geheimnis“ ihrer jahrzehntelangen harmonischen Beziehung.
Glückwunsch! Johanna und Rudolf Hylla aus Deuringen feierten ihre Diamantene Hochzeit.

Text/Foto: Ingrid Strohmayr