„Der Park ist für alle da”: Beschluss zur Sicherheit und Konfliktbearbeitung im Allgemeinen Ausschuss

Bei der Ortsbegehung im SheridanPark Foto Tina Friedrich

Mit dem Sheridan Park und dem Reese Park sind in Augsburg in den letzten Jahren zwei große attraktive Grünanlagen entstanden, die nicht für zahlreiche Augsburgerinnen und Augsburger beliebte Erholungs- und Begegnungsorte sind, sondern auch über Augsburg hinaus bekannt sind. Wegen der Schließung von Sportvereinen, Jugendhäusern, Diskotheken und Gaststätten hat die Attraktivität der Parks zugenommen. Dadurch kommt es auch zu Konflikten im öffentlichen Raum, durch Ruhestörung und mutwillig weggeworfenen oder liegengelassenen Müll. Das subjektive Sicherheitsgefühl und die Wohnqualität vieler Menschen leiden darunter. Die Stadt Augsburg greift diese Herausforderungen auf und legt ein verstärktes Augenmerk auf die Parks. Deshalb hat sich am 17.3.2021 der Allgemeine Ausschuss des Augsburger Stadtrats intensiv mit der Thematik befasst.
Videokonferenz und Ortstermin mit Anwohnern
Einige Wochen zuvor hatte Stadtrat Bernd Zitzelsberger Ordnungsreferent Frank Pintsch im Rahmen einer Begehung des gesamten Sheridan Parks in die Situation vor Ort eingewiesen. Einige Tage später lud er Anwohnerinnen und Anwohner zu einer gemeinsamen Videokonferenz mit Ordnungsreferent Frank Pintsch ein. Es folgte ein größerer von ihm organisierter abendlicher Ortstermin im Sheridan-Park mit Ordnungsreferent Frank Pintsch, Sozialreferent Martin Schenkelberg, Janina Hentschel vom Büro für Kommunale Prävention, Pfarrerin Alexandra Caspari, dem Amtsleiter des Jugendamtes Joachim Herz und Helmut Jesske vom Stadtjugendring, Tanja Friedrich und Ulrich Strobl vom Streetwork West, der Elternbeiratsvorsitzende der Westparkgrundschule Sarah Lettieri und ihrer Stellvertreterin Nina Adomeith sowie Anwohnern.
Ordnungsreferent Frank Pintsch und das Büro für Kommunale Prävention haben für die Parks jetzt Verfahren zur Urbanen Konfliktbearbeitung initiiert, um die Situation detailliert festzustellen, zu analysieren und konkrete Lösungen zu entwickeln. Verschiedene Behörden und Institutionen wie Polizei, Jugendamt, Streetwork, Amt für Grünordnung, Ordnungsbehörde, Bauverwaltung etc. werden zusammen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Nutzerinnen und Nutzern der Parks Lösungswege erarbeiten, um einen nachhaltigen Erhalt der Nutzungs- und Aufenthaltsqualität zu erreichen. Dazu werden moderne Methoden aus dem Handlungsfeld der Urbanen Sicherheit zum Einsatz kommen.
Reduzierung von Konflikten
„Mit dem eingeschlagenen Weg wird es gelingen, dass die Parks für alle Bürgerinnen und Bürger attraktiv bleiben und Nutzungskonflikte deutlich zu reduzieren”, ist Stadtrat Bernd Zitzelsberger überzeugt. In der Ausschusssitzung im Augsburger Rathaus hatte er sich zur Thematik so geäußert: „Es ist sehr gut, dass wir das Thema heute hier im Ausschuss behandeln. Vorab möchte ich auch erwähnen, dass ich von zahlreichen Anwohnenden ein durchweg positives oder sehr positives Echo auf die heutige, sehr professionelle Beschlussvorlage bekommen habe. Meine volle Zustimmung hat sie. Die Entwicklung in den Parks, die Herausforderungen und Lösungsansätze wurden durch Ordnungsreferent Pintsch, Polizeioberrätin Bergmann, Herrn Jesske und den Streetworkern vom Stadtjugendring sowie durch Frau Hentschel vom Kommunalen Präventionsrat gut dargestellt. Die Glasscherben auf Spielplätzen in Parks sind nicht nur ein Ärgernis, sondern auch eine Gefahr. Nicht nur die mangelnde Rücksicht, sondern auch der fehlende Respekt, auch gegenüber der Polizei, sind Herausforderungen, die wir angehen müssen. Sicherlich sind weder der Reese Park noch der Sheridan Park ein Kriminalitätsschwerpunkt. Aber bei einigen Anwohnern im Sheridan Park ist das Sicherheitsgefühl angekratzt. Die Nerven sind bei vielen Anwohnern vor allem wegen häufiger nächtlicher Ruhestörung strapaziert. Niemand hat etwas gegen Jugendliche, die sich im Park aufhalten. Wir alle waren einmal auch Jugendliche. Der Park ist öffentlich und für alle da.”
Er begrüße deshalb die gute Zusammenarbeit und die geplante weitere Intensivierung und Verzahnung der Arbeit von Streetwork des Stadtjugendrings und anderer Institutionen, des Nacht- und Platzmanagements des Bürgeramtes, des Ordnungsdienstes, der Sicherheitswacht und der Polizei.
Zu prüfen wäre unter anderem eine Erhöhung der Stellen im Bereich der Jugendarbeit und des Nacht- und Platzmanagements der Stadt Augsburg, so Zitzelsberger und ergänzt: „Außerdem brauchen wir wieder eine Beschilderung der Nutzungszeiten der Spielplätze wie sie bis 2019 vorhanden war.”
Er begrüße deshalb die vorliegende Beschlussvorlage und dankte Ordnungsreferent Frank Pintsch und allen Mitwirkenden. Auch eine erforderliche – personelle und finanzielle – Stärkung des Büros für Kommunale Prävention, des Nachts- und Platzmanagements und der Jugendarbeit sowie die Bereitstellung weiterer erforderlicher Haushaltsmittel hätten seine volle Unterstützung.
CSU-Fraktionsvorsitzender Leo Dietz äußerte sich dazu: „Sicherheit ist nicht alles, aber ohne Sicherheit ist alles nichts. In einer großen, vielfältigen Stadt wie Augsburg prallen verschiedene Interessen auch einmal zusammen. Dass dies ebenfalls im öffentlichen Raum passiert, ist nicht überraschend, muss aber gezielt bearbeitet und angegangen werden. Ich bin zuversichtlich, dass dies mit dem jetzt initiierten Verfahren gelingen wird, der Stadtrat wird sich dazu auch regelmäßig berichten lassen.” Ziel sei, das gute Miteinander in unseren Stadtteilen zu erhalten und alle Interessensgruppen – Anwohnende, Jugendliche, Familien, Sportbegeisterte etc. – zu berücksichtigen.
Stadtrat Peter Schwab, Fraktionssprecher im Allgemeinen Ausschuss, sagt dazu: „Augsburg ist eine der sichersten Städte Deutschlands. Dies zeigt auch wieder der aktuelle Sicherheitsbericht des Polizeipräsidiums Augsburg-Nord. Durch die intensive und gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsreferat der Stadt Augsburg haben wir eine sehr gute Sicherheitslage, die wir auch weiterhin aufrechterhalten werden. Ich begrüße es ausdrücklich, dass durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Institutionen wie Polizei, Ordnungsdienst und Jugendamt alle Faktoren vor Ort in den Stadtteilen einfließen.”Stadträtin Vanessa Scherb-Böttcher aus Kriegshaber freut sich über die beiden großen neuen Parks. Sie seien herrliche Grünflächen. „Es ist sehr gut, dass die Stadt auf ihre öffentlichen Grünflächen in Kriegshaber und Pfersee und auch anderen Orten in der Stadt ein wachsames Auge hat. So können wir die Orte attraktiv für alle Bürgerinnen und Bürger halten.“