Der Herbst hat viele schöne Seiten …

Ein Spaziergang durch einen Mischwald ist im Herbst ein schönes Erlebnis. Die Blätter der Laubbäume sind bunt verfärbt und bieten dem Betrachter im Sonnenschein ein faszinierendes Bild. Dies durften die Teilnehmer des Seniorenspazierganges am Donnerstag, 25. Oktober bei einem Rundweg von der Waldgaststätte Deuringen hinunter zum Trainingsplatz für Schäferhunde in vollen Zügen genießen. Weiter ging es sanft ansteigend durch ein weiteres Waldgebiet hinaus in das offene Gelände der Deuringer Heide. Bewunderung finden dort immer wieder die zahlreichen Solitäreichen, die ebenfalls in vielen Nuancen ein buntes Blätterkleid trugen. Hervorstechend ist eine gleichmäßig gewachsene Hute-Eiche, die sich durch ihre braunen Blätter von den anderen Bäumen merklich unterscheidet. Gegen Ende des Spazierganges produzierten noch Flieger überlange Kondensstreifen in den blauen Himmel als wollten sie die friedliche Atmosphäre des Spazierganges noch stören.
Eine weitere schöne Seite des Herbstes sind die reifen Trauben und die daraus gewonnenen Weine. Diese verkosteten die Wanderer in dem kleinen zirka 5 000 Einwohner zählendem Städtchen Iphofen, das durch besonders aromatische Frankenweine einen überregionalen guten Ruf hat. Die Fahrt am Samstag, 27. Oktober galt aber in erster Linie der Besichtigung des malerischen Ortsbildes, wenn auch das Motto für das Städtchen lautet: „Wein, Gips und Holz ist Iphofens Stolz“. Gips wird in der Umgebung im Tagebau gewonnen und von der dortigen Firma Gips und Baustoffe Knauf weltweit vermarktet. Das Holz kommt aus dem naheliegenden Steigerwald und führte in früheren Jahren zu einem gewissen Reichtum.
Das romantische Iphofen beeindruckt in erster Linie durch eine komplett erhaltene Wehranlage mit Toren und Türmen, das historische Ortsbild mit verwinkelten Gassen und stolzen Bürgerhäusern aus vergangenen Jahrhunderten, prunkvolle Kirchen und eine komplett erhaltene Stadtmauer. Iphofen wurde 741 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1293 das Stadtrecht. Schade, dass die Zeit an diesem außergewöhnlich schönen Ort so schnell verging, aber man musste für den Rückweg eine knapp 3 stündige Zugfahrt einplanen.

Raimund Strauch