Der Dorfschreck mit dem Leberfleck: Theaterverein Unter Uns zeigt spritzigen Dreiakter im Bürgersaal
Ein Dorf erhält einen neuen Brunnen – und eine wollüstige Wassernixe gleich noch obendrauf! Grund genug für den Theaterverein Unter Uns, eine aberwitzige Bühnengeschichte zu stricken und diese im Stadtberger Bürgersaal zum Besten zu geben. Mit frechen Frotzeleien, verhuntzten Grimassen und hundsgemeinen Dialogen haben die Darsteller mit dem volkstümlichen Stück „Loch in der Wand“ wieder einmal für ein spritziges Abendvergnügen gesorgt, bei dem kein Charakter verschont geblieben und kein Fettnäpfchen ausgelassen wurde. Die Handlung des Dreiakters war für sich alleine gesehen schon ein kleiner Geniestreich, der naturgemäß für intrigante Versteckspiele und irrwitzigen Verwechslungen sorgen musste: Revuegirl Lu Clairmont soll Modell für eine Brunnenfigur stehen und sucht dazu das Städtchen Biersee auf. Gleichzeitig wird eine hohe Belohnung für das Auffinden einer reichen Erbin ausgeschrieben. Erkennungszeichen: Ein Leberfleck an einer praktisch „unzugänglichen“ Stelle. Ob wohl die neckische Wassernixe die goldschwere Dame ist? Ein Loch in der Wand soll Gewissheit schaffen! Freilich möchten alle das Geld für sich selber einhamstern und so beginnt jeder Dorfbewohner seinen eigenen verwegenen „Leberfleckplan“ zu schmieden. Wilde Fluchorgien, turbulente Verfolgungsjagden und ein unerschöpfliches Sammelsurium an saukomischen Gesichtsverrenkungen ließen im Bürgersaal absolute Feierlaune aufkommen. Und fürs Leben konnte man hier ebenfalls noch etwas lernen, hatten die skurrilen Figuren doch für jedes Problem die passende Lösung anzubieten: „Was soll i jetzt mit mei’m Speck machen?“ – „Geh halt ins Dampfbad!“
Text: Thomas Hack / Bilder: Daniela Ziegler