Den Bergheimern liegt ihre Umwelt am Herzen |
Zahlreiche interessierte Bürger begrüßen konnte Moritz Bode, der 1. Vorsitzende der Umweltinitiative Bergheim bei der Informationsveranstaltung „Unser Bergheim“, zu der er in den Saal der Gaststätte „Jägerhaus“ eingeladen hatte.Dabei ging es um das Begleitgrün an der Diebelbachstraße, die Situation am Baggersee, Verschmutzung durch Hundekot, den Radweg und andere Umweltthemen; als Referenten und Gesprächspartner standen – neben Bode selbst – Umweltreferent Rainer Schaal und Stadträtin Beate Schabert-Zeidler zur Verfügung.Sie verkündete gleich anfangs gute Nachrichten: Der Radweg zwischen Wellenburg und Bergheim komme noch in diesem Jahr und auch ein Feuerwehrgerätehaus für Bergheim sei in greifbare Nähe gerückt, es laufe bereits die Grundstückssuche.Von einer relativ erfolgreichen Krötenrettung berichtete Dr. Günther Bretzel (Bund Naturschutz): „Während der Wanderung der Erdkrötenwaren wir jheden Abend draußen. Ich selbst habe 50 Kröten über die Straße getragen, währenddessen allerdings etwa 30 andere totgefahren wurden.“Hierzu ergänzte Rainer Schaal, dass im Rahmen des Radwegbaues hier Krötenzäune errichtet werden, da unter anderem dies der Grundbesitzer zur Bedingung mache.Was die Pflege des Begleitgrüns an der Diebelbachstraße angeht, hat sich an der rechtlichen Situation leider nichts geändert und damit ist eine Pflege der zur Zeit 29 Rabatten durch Bürger nicht möglich, da dem haftungsrechtliche Gründe entgegenstehen. Ein möglicherweise gangbarer Weg sei der über eine entsprechende Sicherheitsschulung der ehrenamtlichen Grünpfleger – aber das müsse noch abgeklärt werden vertröstete Schaal und fügte aus seiner eigenen Rechtspraxis die traurige Erkenntnis bei: „Wir haben so eine Entwicklung im Haftungsrecht, die meines Erachtens nicht mehr gelebt werden kann“. Ab diesem Jahr erfolgt der Rückschnitt der Rosen durch Mitarbeiter des Amtes.Dass die Pappeln am Diebelbach nicht mehr standsicher sind und nach und nach gefällt werden müssen, darin waren sich eigentlich alle Diskussionsteilnehmer einig. Die sinnvollste Lösung, alle gleichzeitig durch neue zu ersetzten, kommt allerdings – so Schaal – wegen des Artenschutzes nicht infrage. „In den alten Bäumen leben Tiere, die ihrer Bleibe beraubt würden.“Differenziert sehen die Bürger die Situation am Baggersee. Während vielfach Schäden durch Vandalismus beklagt wurden, sieht Thomas Hofmann von der hier Wachdienst leistenden Wasserwacht Göggingen dieses Problem nicht so gravierend. Er forderte jedoch eindringlich eine fest Wachstation, die auch im Winter besetzt werden könne und fließendes Wasser brauche, um zum Beispiel Sanitätshilfe leisten zu können. Unter den derzeitigen Gegebenheiten könne eine Aufrechterhaltung der Wachstation nicht garantiert werden, drohte er. Unterstützt wurde sein Anliegen von Beate Schabert-Zeidler: „Der See gehört zum Amt für Grünordnung, wir können es uns nicht leisten, dass die Wasserwacht abzieht! Der See birgt große Gefahren durch die Schlingpflanzen.“ Schaal verwies auf die Prioritätenlage, nach der andere, weitaus größere und stärker frequentierte, Vorrang hätten. „Wir lassen schon jährlich einmal die Pflanzen mähen, was uns jedes Mal 200.000 Euro kostet!“Das Thema Hundekot betreffe die Kampagne „Sauber ist in“, die ihm besonders am Herzen liege, betonte Schaal. „Wenn ich mich mit unseren Gärtnern unterhalte, stellen die größtenteils Hinterlassenschaften fest, die nicht tierischen Ursprungs sind, sondern das sind Essensreste, Verpackungsmaterial, Kleidungsstücke. Hundetoiletten stellen wir schwerpunktmäßig in der City auf, aber ein, zwei Standorte in Bergheim wären denkbar.“ Zu diesem Thema brachte Beate Schabert-Zeidler dann noch an, dass nicht nur die Hunde- sondern auch die Pferdehalter hier entsprechend angehalten werden sollten …