Als Teilnehmer wurden Monika Scherer (Rektorin der Grundschule Leitershofen), Jürgen Pache (Rektor der Parkschule Stadtbergen), Dr. Linus Förster (MdL, SPD) und Horst Brunner (Marktgemeinderat und Lehrer i.R., CSU) sowie Andrea Fischer (Elternbeiratsvorsitzende der Parkschule) begrüßt.
Die Moderation übernahm der 1. Bürgermeister Dr. Ludwig Fink. In der Begrüßungsansprache lobte der Ortsvereinsvorsitzende Roland Mair das große Interesse der Bürger an diesem Thema, weil inzwischen fast alle Plätze besetzt waren. Zeigt es doch, dass das Thema Erziehung und Bildung einen sehr hohen Stellenwert besitzt. In seiner Einleitung ging er auf die schwierige Situation der Schulen in Bayern ein. Besonders die unzureichende finanzielle Ausstattung und Anzahl von Lehrkräften sorgen für hausgemachte Probleme aus dem Kultusministerium. Etatkürzungen und Stellenabbau haben zu teilweise chaotischen Verhältnissen geführt. Dr. Fink wies in seiner Moderation darauf hin, dass die Bildung ein wesentlicher Faktor für die Zukunft Deutschlands ist. Deshalb ist es nicht nachvollziehbar, wie Personalentscheidungen der Behörden zu Lasten der Schulen getroffen werden. Es gibt keinen Lehrermangel, sondern einen Stellenmangel. Die PISA-Studie hat gezeigt, wo die Schwachpunkte in Deutschland liegen.
Die SPD will sich dafür einsetzen, dass in Bayern die Lehrnmittelfreiheit erhalten bleibt. Außerdem soll die Ganztagesschule verstärkt ausgebaut werden. Linus Förster appelliert an die CSU dafür mehr zu tun als bisher und veraltete Strukturen aufzugeben, weil durch diese moderne Schulform nicht nur ein statischer Lehrplan abgearbeitet wird, sondern den Lehrkräften auch die Möglichkeit und Zeit eingeräumt wird, einen handlungsorientierten und praxisnahen Unterricht stattfinden zu lassen. Außerdem ist dadurch eine bessere Schülerförderung möglich. Ein Ziel der SPD ist es, schon in Kindertagesstätten mit einer pädagogische Früherziehung zu beginnen, um die Kinder auf die Schule vorzubereiten.Monika Scherer würde auch die Einführung der Ganztagesschule oder –betreuung begrüßen. Ihrer Meinung nach könnte so ein Freiraum geschaffen werden, in dem sich die Kinder auch in Eigeninitiativen fördern können. Z.B soll mehr die Gemeinschaft durch musikalische und religiöse Unterrichtseinheiten gefördert werden.
Die Lehrerschaft und die Eltern könnten eine Erziehungsgemeinschaft zum Wohl der Schüler bilden.Jürgen Pache bemängelte, dass die Lehrpläne immer nach den Zeitvorgaben ausgerichtet werden. Er schlug vor, dass zuerst die Lehrpläne erstellt, und dann danach die dafür notwendigen Zeiten eingesetzt werden. Auch auf die teilweise hohen Anteile von ausländischen Schülern in den Klassen sollte dabei Rücksicht genommen werden.„Zum Glück ist der Ausländeranteil in der Parkschule nicht so gravierend wie in anderen Schulen der Republik„, meinte Jürgen Pache. Von den z.Z. 580 Schülern sind es 180, die deutsch nicht als Muttersprache haben. „Schaut auf die Nachbarländer und nehmt dort gute Beispiele„ sagte Horst Brunner. „Besonders in Finnland gibt es doch sehr gute Modelle, die auch bei uns sinnvoll und nachahmenswert wären. Dort gibt es kleinere Klassen in einer Ganztagesbetreuung„.
Andrea Fischer zog eine positive Bilanz der Schulsituation in Stadtbergen und war der Meinung, dass der Elternbeirat an der Parkschule mit der bisherigen Situation sehr zufrieden ist. Die Schüler erhalten hier einen sehr kindernahen Unterricht. Aber die Eltern wünschen sich mehr Möglichkeiten der Einzelförderung.