Zwei Jahre ohne Konzerte – es fällt schwer, das hinzunehmen, auch wenn nicht wirklich eine Wahl bestand.
Nachdem lange unklar war, was erlaubt ist und wie man alles so sicher und regelkonform wie möglich organisieren kann, konnten wir im Juli 2020 nach 4 Monaten Zwangspause den Probenbetrieb zwar nur mit je einer getrennten Streicher- und Bläserprobe wieder aufgenommen, dafür mit umso mehr Freude: endlich wieder gemeinsames Musizieren, wenn auch noch nicht im Tutti!
Das Frühjahrskonzert 2020 musste schon abgesagt werden, ein Herbstkonzert konnte nicht realistisch angesetzt werden; dann richteten sich alle Hoffnungen auf das Frühjahr 2021: die Datei, mit der ich meine Ansagen für das Konzert vorbereite, hieß noch bis vor kurzem so, „Frühjahr 2021“, auch wenn das schon lange überholt war.
Und all das ausgerechnet in so einem prominenten Jahr, mit solch einem prominenten Thema: 250 Jahre Beethoven! Obwohl es auch nicht einer gewissen Ironie entbehrt: hat doch dieser eigensinnige Künstler selbst mehr als einmal Auftraggeber wie Verlage vertröstet oder gar versetzt; gewiss ist nur, früher oder später kommt die Aufführung – mit welchem Programm, wird sich dann noch zeigen!
Nach dem ersten Sommer also weiter Proben, immer schön getrennt, weil sonst der Platz gar nicht ausreichte: Bläser mit stolzen 2m Abstand zueinander, die Streicher immer noch 1,5m. Im Winter mit erneutem Lockdown haben auch wir erste Gehversuche mit Multitrack-Videos gemacht, um wenigstens untereinander ein wenig bei gemeinsamem Musizieren verbunden zu bleiben – mit dem Höhepunkt eines großen Geburtstagsvideos für unsere Dirigentin Irene Anda.
Erst im späten Frühjahr 2021 konnten wieder Tuttiproben stattfinden – mit viel Abstand und dank großer Flexibilität zwischen Vereinen und städtischen Organen; unser Dank geht an den gemischten Chor sowie die Verantwortlichen der Parkschule, die uns hier sehr viel geholfen haben. Leider konnten wir die Bühne im Bürgersaal nicht so leicht an die rechtlichen Anforderungen anpassen: unter den gegebenen Bedingungen hätten wir den kompletten Saal alleine ausgefüllt. Auch die späten aber kurzzeitigen Lockerungen hätten uns nicht mehr genügt, unser geplantes Beethoven-Konzert umzusetzen; mittlerweile wissen wir, dass es weise war, unser Herbstkonzert – wenn auch schweren Herzens – erneut abzusagen.
In Anbetracht der aktuellen, erschreckenden Infektionsentwicklungen sind wir dennoch bereit für den Neubeginn … im Frühjahr 2022!
Der 21.Mai 2022 soll es nun also sein – ein kleiner Ausblick auf das Programm, an dem wir aktuell arbeiten:
– Für Streicher aus „Elegische Melodien“ von Edvard Grieg, dazu Werke von Michail Glinka und Gustav Holst;
– Für Bläser „English Folk Songs“ von R.Vaughan Williams
– Für volles Symphonieorchester (falls wir denn dürfen und der Platz reicht) Werke von Tschaikovsky und Mendelssohn;
Sie sehen also: wir haben nicht aufgegeben und können dann wenigstens mit getrennten Ensembles für Sie spielen.
In der Zwischenzeit lassen Sie uns die Wartezeit auf unser nächstes Konzert mit einem kleinen Rätselspiel verkürzen:
Ein jüngst auch im Kino zu Ruhm gelangtes Känguru aus Berlin wird mit den Worten zitiert: „Der eine hat den Beutel, der andere das Geld.“ – Aber mit welchem Komponisten steht dieser Spruch im Zusammenhang?
Die Antwort veröffentlichen wir im Dezember auf unserer Homepage www.symphonieorchester-stadtbergen.de, zusammen mit einem neuen Rätsel; der Gewinn ist ein bisschen Ablenkung und Vergnügen in überhitzten Zeiten.
Und vielleicht sind Sie ja auch MusikerIn oder wissen jemand anderen, der ein Orchester sucht – nehmen Sie mit uns Kontakt auf, die erforderlichen Informationen finden Sie ebenfalls auf unserer Homepage.
Bis möglichst bald wieder in unserem Konzert, bleiben Sie gesund!
Ihr Norbert Schwarzer