Das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU wird derzeit heiß diskutiert: Der Südanzeiger traf den schwäbischen Europaabgeordneten, Markus Ferber und wollte von ihm wissen wo er die Chancen, aber auch die Risiken des Abkommens sieht?

Das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU wird derzeit heiß diskutiert: Der Südanzeiger traf den schwäbischen Europaabgeordneten, Markus Ferber und wollte von ihm wissen wo er die Chancen, aber auch die Risiken des Abkommens sieht?


„Wenngleich ein Freihandelsabkommen zwischen den EU und den USA einige gewichtige Vorzüge mit sich bringt, ist für mich vollkommen klar, dass dieses Abkommen nicht um jeden Preis zustande kommen darf. Zwar ist das TTIP-Abkommen eine große Chance für die bayerische Exportindustrie, vor allem in den Branchen Automobil und Maschinenbau, aber wir werden unsere hohen Qualitätsstandards nicht verscherbeln. Auf keinen Fall darf das transatlantische Freihandelsabkommen dazu führen, dass die hohen europäischen Verbraucherschutzstandards im sensiblen Lebensmittelbereich gewissermaßen durch die Hintertür ausgehöhlt werden. Für mich ist ganz klar: Genmais, Hormonfleisch und chloriertes Hühnerfleisch dürfen nicht auf den europäischen Markt gelangen. Große Chancen und einen dringenden Bedarf sehe ich hingegen im Bereich der technischen Harmonisierung. Momentan existieren immer noch große Handelshemmnisse zwischen der EU und den USA besonders was zum Beispiel den Bereich der Automobilindustrie angeht. Nehmen wir ein Beispiel: Heute darf ein BMW der in den USA gebaut wird nicht in Europa fahren und ein BMW der in Europa gebaut wurde, erfüllt nicht die technischen Anforderungen auf den amerikanischen Markt zu kommen. Diese Hemmnisse können wir mit einem Abkommen beseitigen.Deswegen sage ich: Freihandelsabkommen und Harmonisierung im technischen Bereich, ja, aber im Lebensmittelbereich werden wir mit dem Amerikanern nie auf einen grünen Zweig kommen, deswegen sollte hier auch nicht weiter verhandelt werden.“