Die widerrechtliche Nutzung der Geh- und Radwege um die Baustelle wird von Ordnungsbehörden offenbar toleriert BÜRGERAKTION fordert Tempo 30 von der Rosenaustraße bis zum Bahnhof und die Meldeplattform RADar für Mängel an Fahrradwegen wieder einzurichten
Zur Zeit ist es unerheblich wann man als Fußgänger*- oder Radler*in die Baustelle Helios-Center (besser bekannt als Post-Ruine) auf dem Weg in die Innenstadt kreuzt. Das Bild ist praktisch immer dasselbe: Die extra für einen gesicherten Geh- und Radweg auf der Fahrbahn installierten Sicherungszäune stehen, nach dem jeweiligen Gutdünken von Lieferfahrzeugen oder Handwerkern, kreuz und quer verteilt. Oder sind gleich verwendet zur Sicherung eigener Claims und Ladebuchten. Selbstredend stehen sie so auch noch, wenn die Baustelle verlassen ist – man kommt ja am nächsten Tag wieder. Und die Idylle wird auch nicht gestört. Nicht von ungerührt die Szenerie passierenden Streifenwagen, nicht von Parküberwachern, die gerade in der Prinzregentenstraße unterwegs sind und erleichtert auf ihre Nichtzuständigkeit verweisen (andere Straßenseite), ebenso wie die angeregt vor der Baustelle plauschenden Bundespolizisten (deren Dienstfahrzeuge Flächen im Ladehof belegen), nicht von Mitarbeitern der Straßenverkehrsbehörde, die in grauer Vorzeit die Absperreinrichtungen angeordnet haben.
Zum Auftakt des Stadtradelns erinnert die BÜRGERAKTION daher an die Online-Meldeplattform RADar, die letztes Jahr, nur über einen sehr begrenzten Zeitraum, ermöglichte, Behinderungen und Schwachstellen im Radwegenetz direkt an die zuständigen Stellen zu melden. „Der Nutzen von RADar ist am Dauerärgernis Helios-Center mehr als augenfällig. Rund um die Dauerbaustelle werden ständig die simpelsten Anforderungen an verkehrssichere Rad- und Fußgängerwege missachtet. Aber erst auf die Beschwerden über die Meldeplattform hin wurde letztes Jahr mit der Sperrung einer Fahrspur in der Viktoriastraße reagiert,“ beklagt Dr. Jens Wunderwald, der radpolitische Sprecher der BÜRGERAKTION die andauernden Missstände.
„Ebenso unverständlich ist uns, dass nicht endlich durch die Pferseer Unterführung bis zum Bahnhof für klare Verhältnisse gesorgt wird, mit einer durchgehenden Tempo-30-Regelung und Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht. Es ist doch mehr als offensichtlich, dass die Behörden ihre irrlichternden, ständig wechselnden Regelungen in der Fröhlich- und der Viktoriastraße nicht ansatzweise umsetzen können – oder wollen.“
pm Bürgeraktion Pfersee