Pater Lothar Bily, Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Jubilar Prof. Dr. Klaus Kienzler, Pfarrer Martin Sigalla (Bild Jürgen Silbermann)
Der Musikverein Bergheim geleitete mit einem Zug den Jubilar zusammen mit den Geistlichen Stadtpfarrer Martin Sigalla, Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger und dem Direktor des Klosters Benediktbeuern Pater Lothar Bily von der Pfarrwohnanlage zum Schorer Hof neben der Bergheimer Kirche St. Remigius, wo die Kirchengemeinde schon wartete. Der Festgottesdienst musste auf Grund von Corona Auflagen open air gefeiert werden. Feierlich gestaltet vom Bergheimer Musikverein, dem Kirchenchor und mit musikalischen Einlagen von Trompete (Johannes Steber) und Klavier (Stefan Auer) begingen die Pfarrgemeinde und Weggefährten des Jubilars bei Kälte und Sonnenschein das goldene Priesterjubiläum.
1980 – 2020 – ein Rückblick aus Bergheimer Sicht:
Am 24.6. waren es genau 40 Jahre, dass Prof. Kienzler zum ersten Mal in Bergheim, im Nebenzimmer der Gastwirtschaft „Sonne” an der Hauptstraße, von Pfarrgmeinderats Vorsitzenden Josef Hanwalter begrüßt wurde. (Inzwischen steht an der Stelle des ehemaligem Wirtshauses mit Biergarten eine hufeisenförmige Wohnanlage, davor ein Pilz mit bayerischem Rautenmuster). Die Gremien der Pfarrei tagten zum damaligen Zeitpunkt abwechselnd in den Gasthöfen „Sonne“ und „Jägerhaus“, denn die Pfarrwohnanlage mit Konferenzraum wurde erst 1982 fertiggestellt.
Der Ruf von Prof. Kienzler an die Universität Augburg war verbunden mit seiner Bereitschaft, die Pfarrei St. Remigius als nebenamtlicher Pfarrer zu übernehmen, da Ortspfarrer Alois Lutz kurz vor seiner Pensionierung stand. Der Start in Bergheim fiel in eine Zeit des Umbruchs: Die Kirchenaußenrenovierung war abgeschlossen, die Innenrenovierung stand an, der Bau der Wohnanlage war geplant und über den Erhalt oder Verkauf des Alten Pfarrhofes wurde diskutiert.
Auch das Leben der Pfarrei veränderte sich: Kindergarten, Pfadfinder, Jugendgruppen, Kinder-, Jugend- und Wortgottesdienste, Bibel- Familienkreise, Ökumene, Besuchsdienste für Neubürger und Kranke, Frauenbund, Seniorennachmittage und nicht zu vergessen die Adventnachmittage, Pfarrnachmittage mit Theater, Pfarrfeste Radegundis mit Flohmärkten trugen ihren Teil dazu bei.
In Eigenregie wurde mit Hilfe der gesamten Dorfgemeinschaft der Alte Pfarrhof entkernt und renoviert. Planung, Durchführung und vor allem die Finanzierung kosteten viel Energie und Durchhaltevermögen. Aber die Dorfgemeinschaft Bergheim machte die umfangreichen Unternehmungen durch großzügige Spendenaktionen möglich. Und in Josef Hanwalter und dem inzwischen verstorbenen Altbürgermeister Georg Kuhn hatte Prof. Kienzler tatkräftige Unterstützung. Schließlich konnte 1982 die Pfarrwohnanlage und 1985 der Alte Pfarrhof eingeweiht werden. Somit standen der Pfarrgemeinde Büro, Tagungs- und Gruppenräume nebst Dienstwohnungen zur Verfügung.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Pfarrei nie das Gefühl haben musste nach der Universität die 2. Geige zu spielen; für den „Professore” war St. Remigius nie nur eine Nebentätigkeit, im Gegenteil: in seiner raren Freizeit ordnete er das bis dahin nicht vorhandene Archiv, das er seitdem weiterhin betreut.
Pünktlich zum 300-jährigen Jubiläum von St. Remigius im Herbst 1990 war die Kirchenrenovierung abgeschlossen und damit auch die großen Bauprojekte der Pfarrei. 1991 beging die Pfarrei ihr 300-jähriges Jubiläum mit Bischof Josef Stimpfle und der Weihe des neuen Volksaltares. Aus diesem Anlass hatte die Pfarrei im Kindergarten eine große Ausstellung zur Geschichte der Pfarrei mit vielen Kostbarkeiten aus ihren Kunstbeständen organisiert.
1994 – nach 13 Jahren im nebenamtlichen Dienst – gab Prof. Kienzler die Pfarrstelle an Pfarrer Christoph Rieder ab. Doch bis heute unterstützt er Pfarrer Martin Sigalla und feiert regelmäßig Gottesdienst im Kloster der Franziskanerinnen Maria Stern am Ort. Am 10.10.2020 beging Prof. Kienzler sein 50-jähriges und damit Goldenes Priesterjubiläum. 40 Jahre davon hat er in unserer Gemeinde verbracht. Christl Förg