Bergheim: Einweihung der Defibrillatoren (Ergänzung unseres Berichts aus der November-Ausgabe)

„…weil uns Bergheim am Herzen liegt…“ – So einfach lasse sich begründen, warum sich die Freiwillige Feuerwehr Bergheim dafür stark gemacht hat, dass in Bergheim öffentlich zugängliche AEDs (Automatisierter Externer Defibrillator) vorgehalten werden, erklärt sie. Zweck dieses Projekts ist es, dem plötzlichen Herztod den Kampf anzusagen. Jährlich sterben deutschlandweit ca. 160.000 Menschen daran.
Im Rahmen einer kleinen Einweihungsveranstaltung dankte Maximilian Hochleichter vor allem den Sponsoren, die durch ihre Spenden die Beschaffung der AEDs erst möglich machten:
– Tobias Fröhling, Raumausstatter- und Parkettlegemeister
– Josef Hanwalter, Baugeschäft, Sanierbau e.K.
– Stadtsparkasse Augsburg
– Industrie-Druck Haas
– Familie Zeidler
– Sachverständigenbüro Knoll
– architekten weigand & mayer
– Freiwillige Feuerwehr Bergheim e.V.
Ein weiteres Dankeschön ging an die Familie Fröhling, für die Möglichkeit, den Defibrillator an ihrem Gebäude zu platzieren.
Stefan Rau demonstrierte die Funktionsweise des Gerätes und gab den Anwesenden eine detaillierte Wiederholung ihrer Erste-Hilfe-Kenntnisse:
Wie handelt man richtig?
Wird bei einem Betroffenen festgestellt, dass dieser nicht atmet, so ist der Notruf unter der 112 abzusetzen und umgehend mit der Herz-Druck-Massage zu beginnen. Dazu sollte sich der Betroffene auf festem Untergrund, z.B. dem Fußboden, befinden. Nun muss der Oberkörper zügig freigemacht werden, um dann mit durchgestreckten Armen 30mal den Brustkorb ca. 5-6cm tief zu komprimieren. Der Druckpunkt befindet sich mittig, im unteren Drittel des Brustbeins. Es sollte in einer Frequenz von 100-120mal pro Minute gedrückt werden. Vergleichbar sind hier die Rhythmen von „Atemlos durch die Nacht“ oder auch „Staying alive“ als Gedankenstütze. Nach 30mal Drücken, sollte zweimal Atemspende versucht werden. Dazu muss der Kopf maximal nach hinten überstreckt werden und z.B. mittels Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Technik zweimal je für ca. eine Sekunde Atem gespendet werden. Im Anschluss wird wieder mit 30mal Drücken, gefolgt von zwei Atemspendenversuchen, weitergemacht. Das muss solange wiederholt werden, bis Sie vom Rettungsdienst oder weiteren Helfern, abgelöst werden. Wenn sie Unterstützung von einem oder mehren Helfern haben, schicken Sie diesen los, um einen der öffentlich zugänglichen AEDs zu holen. Ist das Gerät bei Ihnen eingetroffen, muss es nur mittels des grünen Knopfs eingeschaltet und die angesagten Handlungen befolgt werden. Das Anlegen der Klebeelektronen erfolgt vom zweiten Helfer parallel zu ihrer Herz-Druck-Massage. Da diese sehr anstrengend ist, empfiehlt es sich in der Zeit, in der das Gerät die Herzaktivität auswertet, die Helfer nach Möglichkeit abzulösen oder zu tauschen.
Was macht so ein AED? Das Gerät kann zum einen über die aufgeklebten Elektroden prüfen ob eine Defibrillation notwendig ist. Dies ist vergleichbar mit einem EKG bei ihrem Hausarzt.
Des Weiteren kann das Gerät auch einen Schock freigeben, welcher durch Drücken des Auslöseknopfes abgegeben wird. Ein Schock wird nur freigegeben, wenn die Herzaktivität im sogenannten „Kammerflimmern“ ist. Hierbei sind die Herzmuskelzellen noch aktiv und angeregt. Allerdings so „durcheinander“ dass kein vernünftiger Herzschlag zustande kommt, also kein Blut vom Herzen aus den Kreislauf füllt. Durch die Abgabe diese Schocks wird eine Art „Reset“ am Herzen des Betroffenen durchgeführt.
Bei Fragen zu den AEDs wenden Sie sich gerne an die Freiwillige Feuerwehr Bergheim. Überlegen Sie bitte auch, ob es für Sie nicht sinnvoll wäre, mal wieder die Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen.