Bei den Jahresplanungen des Seniorenbeirats Stadtbergen wird darauf geachtet, dass im Sommer möglichst schattige Wege für die Spaziergänger und Wanderer gewählt werden.
Für den Seniorenspaziergang am Donnerstag, 30. August, hatte es den Anschein, dass die Straßenbaubehörde diesen verhindern wollte. Sie sperrte ohne Ankündigung und ohne irgendeinen Hinweis auf eine Umleitung unterhalb des Sandberges die Abzweigung auf die frühere Bundestraße 10 in Richtung Zusmarshausen, Ulm. Da die Autos zum Ausgangspunkt des Spazierganges nicht hintereinander im Konvoi fahren, war jeder Fahrer auf sich selbst angewiesen, wie er zu dem etwas versteckten Parkplatz bei Horgauergreuth kommt. Es war für die Autofahrer eine anerkennende Leistung, dass alle auf Nebenwegen und kleinen Sträßchen ohne allzu große Verzögerung ihr Ziel erreichten. Während des Waldrundweges um den Pfannenberg war allen Spaziergängern anzusehen, wie sie die gute Luft und die Stille genossen. Dann stand noch ein besonderes kulturelles Highlight bevor: Eine Besichtigung eines gotischen Schnitzaltars in einer kleinen Kapelle im Weiler Bieselbach bei Horgau. Vielen Teilnehmern war es noch nicht bekannt, dass dort ein wertvolles Kleinod aus dem Jahr 1510 steht. Auf dem Altar wird die ganze Familie der heiligen Maria dargestellt. Es ist erstaunlich, wie fein beispielsweise die Gesichtszüge der einzelnen Personen wiedergegeben sind. Der Altar war auch auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1855 ausgestellt. Den Ausklang des Ausfluges verbrachte man im Restaurant „ Schwarzer Reiter“ im gepflegten Ambiente der Daniel Mauch-Stube, die dem angesehenen Schnitzer des Bieselbacher Altars gewidmet ist.
Die Wanderer zog es am Samstag, 8. September wieder in die Berge, diesmal nach Füssen. Von dort ging es in 1 ¾ Stunden bergauf und bergab über den oberen Kobelweg zum romantisch gelegenen Alatsee. Wer noch weiter wandern wollte, und dies waren etwa die Hälfte der Teilnehmer, unternahm den Aufstieg zu der etwa 300 Meter höher gelegenen Saloberalm. Belohnt für die Mühe wurden die Bergsteiger nicht nur mit einem guten Essen, sondern auch mit einer schönen Aussicht auf die Allgäuer, Tannheimer und Ammergauer Bergwelt und dem Vierseenblick Forgensee, Weissensee, Hopfensee und Bannwaldsee. Den Abschluss bildete ein Bummel durch die schöne Füssener Altstadt und eine Stärkung in einem der zahlreichen Cafés. Für die Senioren war es ein schöner Tag, der noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Raimund Strauch